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mit der äußern Luft. Zu dem allen kommt dann noch die Einlegsohle
aus gewobenem Wollfilz, wie zuvor, allein auch hier ergibt sich der Vor-
theil, daß die Einlegsohle sich etwas in die Löcher der Brandsohle einpreßt,
weshalb sie fester an ihr haftet und sich nicht so leicht verschiebt.
Jett erfreut sich natürlich die Fußsohle einer doppelten Drainage,
1) in der Einlegsohle, die der Fußschwißer nac< Bedarf wechselt und
wäscht „*) und 2) unterhalb der durchlöcherten Brandsohle in der Filz-
zwischenlage, deren Luft mit dem Fersenventil kommunizirt. Cs sind mit
dieser verbesserten Sohleneinrichtung sogar an gewöhnlichen Lederschuhen,
die man nur mit Wolle fütterte, an drei als starke Fußschwißer berüchtig-
ten Arbeitern in der Fabrik der Herrn Haueisen u. Sauer von mir
kontrolirte Versuche gemacht worden, die ein ungemein günstiges Resultat
ergaben. Es werden deshalb die von der genannten Firma in Handel
gesebten konfektionirten Normalschuhe von jeht an sammt und sonders mit
dieser verbesserten Sohleneinrichtung versehen.
Damit ist die Schuhfrage als gelöst zu betrachten, es mangelt nur
noch an einem naturbraunen, für Fußbekleidung geeigneten Wollstoff, da
die vorhandenen nicht fest genug sind. Die nöthigen Schritte hiezu sind
übrigens bereits geschehen.
Von weiteren Neuigkeiten sind zu erwähnen
bei Herrn Franz Entreß in Stuttgart:
1) die Anfertigung von wollenen gemusterten und glatten natur-
weißen.Wardinen,
9) vorzügliche wollene Hand- und Frottirtücher, Waschlappen
als Ersaß für den Shwamm, Wickeltücher und Wicelbinden für
Kinder, die sich in der Wäsche ausgezeichnet halten;
bei Herrn P. Schmich in Stuttgart:
it sind Schritte zur Herstellung von wollenem Tischweißzeug
gemacht,
- 4) Gehäkelte Geldbeutel aus Eiswolle, die sehr dauerhaft und
angenehm sind, besonders wenn es am Jnhalt nicht fehlt, .
5) Elegantere wollene Spißen für Damen;
6) Wer das Noxmalprinzip auch auf die Portraits an der Wand
ausdehnen will, wende sich an Herrn Kunsthändler Autenrieth in
Stuttgart, Königsstraße, der in dex Sache informirt ist.
Zum Schluß noch ein e Bemerkung über die Handschuhe von Natur-
leder. Sie haben allerdings das Unangenehme, däß sie rasch s<mußig
werden, allein nach meiner Erfahrung verlieren sie diese Untugend, je öfter
man sie wäscht -- die gleiche Erfahrung habe ich auch mit dem Naturleder
meiner Hirschlederstiefel gemacht. Der Klage, daß sie zu hell seien, läßt
sich nicht abhelfen, denn dunkel kann man sie nur durch Kunstfarbe machen
und dann ist e3 gerade mit dem, was sie leisten sollen, vorbei.
Kleinere Mittheilungen.
Ohrenseiden dur< Wolle gebessert. Hierüber habe ich zwei Einsen-
dungen erhalten :
*) Beim Waschen der Filzsohle ist es wegen des Cingehens nöthig, den
Umriß der Sohle vorher auf ein Brettchen aufzuzeichnen und die Sohle dann
no< naß auf die Contour aufzuheften und so tro>nen zu lassen.