Prof. hr. G. Jügers Monatsblatft.
Organ
für Gesundheitspflege und Lebenslehre.
Zweiter Jahrgang.
Erscheint in 15 Nummern (November 1882 -- Dezember 1883 incl.) zum Abonnement3prei3 von
fünf Mark. Die einzelne Nummer koster 40 Pfennig. -- Inserate: die durchlaufende Petitzeile
oder deren Raum 20 Pfennig. =- Man abonnirt bei W. Kohlhammers Berlag Stuttgart
oder bei der nächsten Post resp. Buchhandlung.
mni
Stuttgart.
„jb 10.
Augult 1883.
Inhalt:
Da3 halbe Wollregime. -- Eine Dame über Herrenklers.
-- Farbstoffwirkung. -- Berichte Wollener. -- Kleiwetx aL.
theilungen: Kleidung der alten Römer. Hauts<hmut. Aus Amer 7, Wr
heitöduft in den Kleidern. Hautsc<hmuß und Krise. Kameelwolle. inbtbärit
Wollkleidung in den Tropen. = Briefkasten. = Anzeigen.
Das halbe Wossregime.
Unsere Erfahrungen sind jetzt soweit ausgereift, daß sich ein
Ueberbli> auch über die Fälle, in welchen die reine Wollkleidung
vom Körper zurüFgewiesen wird, und dementsprechend Verhaltungs-
maßregeln für diese Fälle mit ziemlicher Sicherheit geben lassen.
Nicht ertragen wird die reine Wollkleidung zwar nicht von
allen, aber von manchen sol<her Personen, deren Krankheit durch die
Wolle nicht völlig resp. rasch genug heilbar ist, und zwar dann,
wenn die Wolle fortgesezt Anläufe zur Heilung macht, ohne ganz durh-
zulangen ; es treten da wiederholt Krisen ein und diese schaffen einen
Zustand, welcher für den Kranken störender ist, als der der Krankheits-
latenz. Am deutlichsten hat sich das herausgestellt bei Leberverhärtung.
Nun hat sich aber evident gezeigt, daß für solche Patienten
das, was ich in Zukunft das „halbe Wollregime“ nennen will,
eine ganz erhebliche Wohlthat repräsentirt. Dieses „halbe Woll-
regime“ besteht darin, daß die Oberkleidung rein wollen und
nach meiner Vorschrift ist, während die Unterkleidung (Hemd und
Unterhose) aus Baumwolle besteht. Diese Thatsache hat in folgendem
ihren Grund :
Die Unterkleidung aus weißer Baumwolle nimmt so rasch den
äußeren Shmuß an, daß man schon deßhalb gezwungen ist, sie oft zu
waschen; aus diesem Grund kann auch die Ansammlung des Selbst-