Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1883, Bd. 2, H. 1/15)

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ungefähr jtimmte mit der Ziffer, die man bei Einathmung des Duftes 
an dem frischen Haar selbst bekommt. Hiezu muß man ungefähr bis 
zur 1%. Potenz verdünnen. Mit dieser Essenz habe ich Streukügelchen, 
wie sie die Homöopathen gebrauchen, befeuchtet und in dieser Form 
mit den Haardüsten bestimmter Personen Versuche angestellt an mix 
und den Meinen tausendfach und mit Hunderten von Personen aus dem 
Kreis meiner Bekannten und Schüler, so daß das, was ich jezt weiß, 
eine genügende Erfahrungsgrundlage hat. 
Cine ausführliche Darlegung meiner Versuche und Ergebnisse 
paßt nicht in den Nahmen des Monatsblattes, ich habe dieselben in 
den zweiten Band der in lieferungsweiser Ausgabe sich befindenden 
3. Auslage meines Buchs „Entdeckung der Seele“ verwiesen. Für 
diesmal will ich über meine Resultate in Anknüpfung an obigen Passus 
aus dem Buch des amerikanischen Arztes nur so viel sagen: 
Der Haar- und Hautduft sympathischer Personen 
ist für die in Sympathie mit ihnen stehenden anderen 
Personen eine wirkliche, oft überraschend schnell wirkende 
Arznei, die man in dreierlei Form unabhängig von der Person des 
Erzeugers als Heilmittel verwenden kann. 
4. Indem man den Duft aus getragenen wollenen Be- 
fleidungsobjekten einathmet. Das ist wohl die älteste populärste 
bei allen Naturvölkern, Naturmenschen und dem der Natur noh nahe- 
stehenden Volk seit Urzeiten bis heute in Uebung stehende Form. 
Bei unserem Landvolk ist es der „Wollstrumpf der oder des Geliebten“.- 
Aus diesem Gebrauch, dessen Wirkungen das Volk tausendfach besser 
zu beurtheilen vermag als unsere mit Vorurtheilen gesättigte, systematisch 
zur Zweifeljucht herangezogene Gelehrtenwelt, hat sich der religiöse 
Reliquien-Kultus heraus entwickelt. Dieser heilende Duft hängt 
nämlich an den meisten Gebrauchsobjekten einer Person no< Jahr- 
hunderte nach deren Tod und jeder weiß ja, daß es stets einzelne 
Personen aus beiden Geschlechtern gegeben hat und gibt, denen, wie 
man sagt, überall, wo sie hin kommen, alle Herzen zufliegen (die 
Wirkung des Duftes auf die Herzbewegungen habe ich instrumental 
geprüft) , deren Sympathie - Wirkung also eine sehr starke und aus- 
gedehnte ist. In der Nähe solcher Personen ist es den Leuten wohl 
zu Muth und hauptsächlich den Kranken. Solche Personen sind schon 
zu Lebzeiten „heilende“, und werden und wurden ganz besonders 
von der katholischen Kirche, wenn sie sonst sich Verdienste erworben 
hatten, zu „Heiligen“ gemacht (sie hatten den „Geruch der Heilig- 
keit“, siehe den betr. Artikel unter „Kleinere Mittheilungen“) und 
ihre Gebrauchsobjekte zu Reliquien, mit denen heute noch geheilt wird, 
und wenn unsere modernen Gelehrten diesen Kultus Schwindel nennen, 
so beweisen sie damit nur wieder, wie tief unter der Höhe der Situa- 
tion unsere der Nase entbehrende moderne Wissenschaft steht. 
&. Kann man zu Heilzwecken das abgeschnittene Haar der 
sympathischen Berson direkt benüßen, indem man den Dust des-
	        

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