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8. Mit vem Wort „Frauengift“ auf Seite 159 des vorigen
Jahrgangs meinte ich ven Duft des Menstrualblutes, weil derselbe nicht
blos auf die Frau, sondern auch auf die in ihrer Atmosphäre weilenden
Personen nachtheilig einwirkt, weßhalb bei vielen Naturvölkern die Frau
in dieser Zeit sich aus den gemeinschaftlichen Wohnräumen in einen beson-
veren Wohnraum zurüzichen muß. Jn der Wollkleidung fällt dieser Uebel-
stand weit geringer aus, weil die Absonderung viel rascher tro>net und
deßhalb weniger stark ausdünstet.
9, Sie tadeln es, daß ich mich weigere, mich im Monatsblatt aus-
führlicher über das Geschlechtsleben zu äußern, da ein Fachblatt hier
feine Nüksicht zu nehmen habe, fragen, wo denn sonst dieses für Gesundheit
und Wohlergehen so wichtige Kapitel behandelt werden solle. Hierauf
entgegne ich? Dieser Gegenstand ist in meinem Buch „Entdeckung der Seele“
ausführlicher als jemals vor mir behandelt worden, und werden die Nach-
träge in der jekt erscheinenden 3. Auflage meine weiteren Beobachtungen
bringen, außerdem ertheile ich wie jeder Arzt private Auskunft, so weit es
sich nicht um die Thätigkeit eines Spezialarztes handelt. Jm Monats-
blatt kann dieses Kapitel immerhin auch behandelt werden, aber so wie
ich es bisher gethan habe, in reducirter und decenter Weise.
10. Sie bitten mich normale Brieftaschen und Portemon-
naies herstellen zu lassen; ich weise Sie an Herrn P. Schmich hier,
Marienstraße 12*/2.
11. Gegen einen Sesselsit aus geflochtenem Rohr, das ja immer
auch noch gefirnißt wird, ist vom sanitären Standpunkt nichts einzuwenden;
ich wüßte Jhnen auch nichts Besseres von meinem Standpunkt aus zu
rathen.
) 12. Sie ersuchen mich an die Stelle des Buches über Noxrmalkleid-
ung, das Sie ein Sammelsurium von Aufsäßen nennen, ein systematisch
geordnetes mit Sachregister versehenes Werk zu setzen. I< gebe zu, daß
ein sol<es Buch praktischer wäre und glaube auch, daß ein solc<e3 Buch
noch geschrieben wird, wenn nicht von mir, so von einem Dritten, allein
für Bücher muß man Verleger haben, die auch ein Wort mitsprechen und
mit Recht. Ob der Verleger es in seinem Interesse findet , zwischen das
historisch gehaltene Normalkleidungsbuch und die kurz gefaßte gratis zur
Vertheilung kommende Belehrung ein neues Buch einzuschalten , ist eine
Sache, die dieser sich reiflich überlegt, und für den Autor, d. h. mich, gilt
das Gleiche. Zur Abfassung eines Buches braucht man M use und ich
habe bei der rapiden Ausbreitung der Nachfragen nach Bekleidungsobjekten
und den Reibungen, die unter den verschiedenen Geschäftsleuten natärgemäß
entstehen, den Kopf so voll, daß mir vor Bücherschreiben graut. J<h glaube
auch, daß ich der Sache mehr diene, wenn ich meine Kraft der Beseitigung
der geschäftlihen Schwierigkeiten widme, als durc< Bücerschreiben, da man
sich mit Büchern nicht bekleiden kann. Richtig ist, daß das alte Buch ein
alphabetisches Nachschlagregister braucht. Das soll bei der nächsten Auf-
lage nachgeholt werden.
13. Die Unterhosenfrage ist shon oben erledigt.
14. Die Sportsleute wie Bicyklisten, Ruderer u. dgl. interessiren
sich bereits lebhaft für das Wollregime.
17. Sie tadeln, daß in den Publikationen meiner Geschäftsleute
neuerdings die Originalpreise nicht mehr verzeichnet sind, weil dadurch den
Wiederverkäufern die Gelegenheit gegeben sei, das Publikum zu übervor-