Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1883, Bd. 2, H. 1/15)

Beilage zu Prof. Dr. G. Jägers Monatsblatt. 
Stuttgart. 
MB 13. 
November 1883. 
-- nn 
Meiner Ansicht nach paßt die Wolle für beinahe alle, wenn sie auch 
nicht für Alle eine Nothwendigkeit ist. 
Um Jhnen meine Dankbarkeit zu zeigen, hoc<hgeehrter Herr, bin ich 
gerne bereit , Denen, die die Wolle annehmen wollen, genaue Auskunft 
zu ertheilen. 
Hohachtungsvoll 
Gustav Mendius 
(jekt in Heiden, St, Gallen). 
3) Herr NR. S., k. k. Oberstlieutenant a. D. schreibt aus M. in 
Böhmen: „J< habe zur Calmirung des mir seit mehreren Jahren anhaf- 
tenden rheumatischen Leidens und da ich durch den häufigen Gebrauch warmer 
Bäder zu Verkühlungen inclinixe, die von Euer Wohlgeboren anempfohlene 
Bekleidung seit zwei Monaten im Gebrauche. | 
Wenn au meine in gedachter Richtung gehegten Erwartungen bis 
nun mit ihrem vollständigen Erfolge auf sich warten ließen, so habe ich 
doch anderweitig ein unverhofft günstiges Resultat zu verzeichnen, das ich 
weit höher schäße, und das mich zum Ausdru> meines innigsten Dankes 
verpflichtet. 
Um klar und verständlich zu werden, wollen Euer Wohlgeboren ge- 
statten, daß ich weiter aushole und meinen leidenden Zustand, dessen Ur- 
sprung und Entwieklung, der geneigten Beurtheilung zu empfehlen so 
frei bin. 
Im Jahre 1876 in Kärnten stationirt, hatte ih mir bei der auch 
noch zum Beginne des Frühjahr3 im Alpenlande herrschenden rauhen Witter- 
ung gelegentlich einer mehrstündigen Marschübung eine Erkältung zugezogen, 
welche eine nachtheilige Wirkung auf meine Gehörorgane ausübte und mit 
schwerer Harthörigkeit abschloß. 
Alle Bemühungen unserer rxenommirten Spezialisten sammt einer 
wiederholten Kaltwasjerkur zeigten nur einen bescheidenen Erfolg, so daß 
ich mich bemüßigt sah, den aktiven Dienst zu verlassen. 
Physische Anstrengungen, welche bei meiner Vollblütigkeit das körper- 
lihe Wohlbefinden förderten, wurden nunmehr nur zwangsweise und in ver- 
mindertem Maße herbeigeführt, so daß meine Congestionen sich bedenklich 
steigerten, und ich über ärztlihen Rath für die geregelten Funktionen im 
Unterleibe nachdrüclichst Sorge zu tragen hatte. =- Diese waren bedauer- 
liher Weise von jeher sehr träge und verlangten die beinahe tägliche An- 
wendung drastischer Mittel, welc<e meine Nerven successive zerrütteten. =- 
Zittern der Hände, Schreibekrampf zeigten sich mit Gemüthsaffekten im Ge- 
folge, die mix in gewissen Momenten bei der Lektüre, hauptsächlich aber 
bei der Musik, Thränen aus den Augen preßten. 
Meine Schwerhörigkeit entzog mich dem sonst gewohnten Verkehre, 
alle Agrement8 der Hauptstadt ließen mich apathisch , und selbst als ich 
nach wiederholtem Turnus der Lindewieser Semmel- und Durstkur durch auf- 
fallende Besserung meines Gehörs mich der Gesellschaft zurükgegeben glaubte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.