Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1883, Bd. 2, H. 1/15)

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gesünder und kräftiger zu sein als seit vielen Jahren, und machte mich, 
was mir erstmals entgangen und er zu sagen vergaß, darauf aufmerk- 
sam, daß während der Krankheit -- sein nicht unansehnlicher Dezennien 
alter Kropf verschwunden sei!! Also hier lag der Hund begraben, 
und den hat die Wolle noh nach Jahren hinter dem Ofen vorgelockt 
und zwar bei einer schon so alten Person! 
Ein zweiter ähnlicher Fall vollzog sich bei einer Dame. Sie 
war schon zwei Jahre in der Wolle, hatte sich auch besser befunden, 
aber doch nie so ganz „wollen“, da stellte sich eine Krise in Form 
einer ungeheuren Nervosität ein, die mehrere Wochen dauerte. Jet 
ist diese 42 Jahre alte Dame ein Bild von Gesundheit, der niemand 
entfernt ihr Alter ansieht, und allen Strapazen und Unbilden gewachsen. 
Also Geduld und Wollvertrauen! 
Die Homöopathie. 
Daß es mir erstmals gelang, ziffermäßig die machtvolle 
Wirkung homöopathisch verdünnter Substanzen auf den gesunden Körper 
nachzuweisen , werden wohl die meisten meiner Leser wissen. Die so 
sehr angefeindete und wegen ihrer „Nichtse“ von den Theoretikern in 
der Medizin verspottete Homöopathie, die biSher allerdings eine prak- 
tische Kunst ohne genügende theoretische und ohne instrumentale Grund- 
lage war, ist dadurch in die Reihe der exakt und causal begründeten 
Heilmethoden eingerückt. Wenn sie auch noc<h eine Zeitlang mit den 
alten Waffen von solhen bekämpft werden wird, welche nicht gern 
etwas Neues zulernen und alten Irrthum nicht gern eingestehen, so 
wird doc< diese Gegnerschaft an der Hand der natürlichen Absterbe- 
ordnung vers<winden und um so rascher, je mehr sich die Fachvertreter 
der Homöopathie meiner instrumentalen Messungsmethode, die ihnen 
gewiß eben s? gut, wie mir, auch in praxi Dienste leisten wird , be- 
dienen. Sie müssen aber dabei selbst Hand anlegen, denn ich habe 
dazu weder Zeit noc< Gelegenheit; das einzige, was ich noc< thun 
konnte, war die Schaffung eines praktischen Instrumentes, da die 
Hipp'sche Uhr wohl zu wissenschaftlihen Versuchen, aber nicht zu 
praktischen Zwecken taugt. Das ist geschehen. Nach meiner Anleitung 
hat Vhrenmacher Kuhn in Stuttgart ein Stimmgabel<hrvonoskop 
im Format einer gewöhnlichen Taschenuhr mit Ablese von 2/,. - Se- 
kunde konstruirt und in 7 Exemplaren angefertigt. Davon sind 4 in 
festen Händen , 3 noch bei mir zu haben; der Preis ist 320 Mark. 
Das Instrument leistet alles Nöthige, ist bei verständiger Behandlung 
und genügendem Schuß vor Staub nur seltenen und dann leicht zu 
behebenden Störungen ausgesett. 
Nach der andern Seite möchte ich über den Gegenstand Folgen- 
des sagen: Die Homöopathie hat für die Unterstüßung , die sie durch 
meine Entdekungen fand, sich redlich dadurch revanchirt, daß sie auch 
meiner Bekleidungs- und Seelenlehre sich wacker annahm: das Woll-
	        
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