Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1884, Bd. 3, H. 1/12)

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Spanne Zeit wieder zur alten Quedsilbernatur erhoben, der man nicht 
eine Minute freien Lauf lassen darf, wenn er nicht sicher liegt, und voll- 
führt mit Beinchen u. Armen oft ganz komische Kunststü>e. Heute saß er 
auch schon ganz allein und wenn ihn auch seine Beinchen noch nicht ganz 
zu tragen vermögen, so stellt er sie doch wieder auf und versucht das Stehen 
und Gehen. Die Verdi>kungen an Arm und Fußknöceln sind freilich noch 
gut sichtbar, aber doch scheint es auch damit sich schon gebessert zu haben, 
sowie mit der Rükgratverkrümmung: freilich hat der Junge auch sonst schon 
soweit zugenommen, daß man ihn nicht mehr so gut zum lebenden Demon- 
strationöobjekt des menschlichen Knochenbaues verwenden kann, wie eben 
vor 14 Tagen. Wenn er auch noch herzlich mager ist, so nehmen Arme 
und Beine doch schon eine weniger skelettartige Form an und Dank dem 
gesegneten Appetit, den er bei sehr guter Verdauung den Anthropinpillen 
Nr. 1 verdankt, dürfte er sich bald noc< mehr erholen. 
Fl. b. W. Pfr. De“ 
Nr. 111 ist ein Bericht über das Anthropin der eigenen Haare: 
„Meine Haarpillen habe ih nun mehrfach erprobt. Gegen Magen- 
säure helfen sie mix wie es scheint nur, wenn dieselbe vom Weißwein 
herrührt, sonst nicht. Dagegen konnte ich Schlingbeschwerden, Heiserkeit, 
nervöses Kopfweh, ja sogar (in 2 Fällen) Durchfall damit beseitigen. 
H. G., stud, philos.“ 
An Obiges knüpfe ich die nachfolgende Mittheilung: 
Kurz nachdem die Haarpillenges<hichte durc< alle Zeitungen ge- 
peitsc > on war, schrieb mir eine Dame -- deren Name auch in 
der eim ''aafa-1 Viteratur bekannt + =-, daß sie sich seit Jahren 
mit mone: 1-hen Kuren befa) * und gefunden babe, daß ihre 
Haax2 ng besonderer fe magnetiim2rafft be 
sien , wo8ho 1 1.8 anfangs ihr» Watienten in der 2? behandelte, 
daß 1:* si'h von ihren e'genen Haaren abschnitt und dieye den Patien- 
ten mit dy oisung übergab, dieselben auf > e kranken Theile auf 
zu“ Damit habe sie namentlich bei kramyfartigen Krankheiten 
 öne Trfolos erzielt. Als später ivr svemahl dagegen Ein- 
syrc * orhabon, daß sie sich fortgeseht ihres Hauptschmuces beraube, 
„3 * auf ein anderes Magnetisirungsverfahren verfallen: sie habe 
ein tücd Baumwollwatte auf dem bloßen Leib getragen und diese 
Wa dann zum Bnflegen auf Kranke benüßt, ebenfalls mit Erfolg. 
Da >» von meiner Haarpillengeschichte eine Notiz gelesen, so glaube 
sie, "2*>2 mich die Sache interessiren und zugleich möchte sie mein 
Verfahren konnen lernen. 
“3 0,9 ihr die nöthige Mittheilung und bat sie, mir eine 
Loe "ce "gare einzusenden, dann wolle ich ihr das Selbstanthropin 
zur Erprobung an ihren Patienten bereiten lassen. 
Vor kurzem sandte sie mir nun Bericht, aus dem ich folgendes 
entnehme : 
„„Geehrter Herr Professor! J< muß Jhnen vielmal danken für die 
gütige Zusendung der Haarduftmittel, über deren Wundereffekte ih Ihnen
	        
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