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Reise, aber nach 14 Tagen war derselbe gänzlich unbrauchbar geworden
und einen Prozeß, den ich gegen den Schneider führte, habe ich
verloren... Der Anzug mit Rok, Weste und Beinkleid kostete 100 Mark!“
Dem stelle ich Folgendes gegenüber: Ein Hamburger Geschäfts-
mann, der wissen wollte, ob wirklich unser Stoff gegenüber dem ge-
wöhnlichen eine größere Haltbarkeit besitze, ließ fich eine Hose fertigen
und trug dieselbe Tag für Tag, bis sie am Scritt reparaturbedürftig
wurde. Dies dauerte 231 Tage, troßdem daß es ein leichter Stoff war.
I< will nicht sagen, daß alle andere Stoffe als unsere schon
nach 3 Tagen zerreißen =- unsere also 80 mal länger halten --
sondern nur das, das Publikum hat bei der gegenwärtigen Schweine-
wirthschaft keine Garantie, etwas ordentliches zu erhalten, und wenn
es betrogen worden ist, so findet es beim Gesetz keinen Schuß.
Zweiter Fall: Vor einigen Wochen kam ein armer Teufel zu
mir, der sich mit Privatstundengeben durchbringen muß, und klagte
mir: er habe sich den Rock, den er anhabe, vor einem halben Jahre
um 49 Mark machen lassen. Da er sehr stark schwitze, so sehe derselbe,
wie ich | !: t wahrnehmen werde, schon so schofel aus, daß er jetzt, wo
er nach * *endigung seiner Ferien (während deren er ja auch nichts
verdient h2%2) die Vrivatstunden wieder beginnen solle, sich schäme,
in einem solchen Ro> in die Häuser seiner Kunden zu kommen, ob
ich ihm nun nicht zu einem ordentlichen Ro> behülflich sein könne.
Tw "aof war noch ni“ t zerrisse ; das fhäbige Aussehen lag
in wi: denn der Stoff war «3 div". ' Kunstwolle, Baum-
wo» » gemacht und darauf dann „"e geschmiert, die da
so: XoR i<oß. Dem g*genüber blewt . 1 „aturbrauner oder
mt Indi, 1zärbter No> bis zum l+531. 1 Teen schön und
sielt, wenn : aus der Wäsche kommt, wie neu aus. Bloß bei den
nat": vraune" Stoffen hat sich gezeigt, daß c3 braune Schafrassen
gibt, dren ' .ibe abbleicht, aber seit meine Fabrikanten das kennen
und solche Wolle vermeiden, gilt das Gesagte auch von diesen Stoffen.
So wird der arme Teufel mit der nach der Billigkeit gearbeite-
ten Schundwaare geprellt.
Endlich bemerke ich auf die in obigem Schreiben weiter ent-
haltene Frage: „Können die Fabrikanten die Stoffe billiger liefern
oder nich: ! denn das ist eine Lebensfrage für die Wollpropaganda.“
Bi<her haben wir, was den Preis betr.ft, dreierlei Abstufungen;
4 Herrn-Anzug aus gewobenem Trikot stellt nich auf 80-420 Mark.
Aus rechtwinkligen Geweben zu 60 und 80. Die auf dem Regulär-
stuhl gestridten Herrn-Anzüge auf etwa 50 Mark NB. aus bester
Qualität. Nun kann man no billiger gehen und zwar aus der
ganz gleichen vorzüglichen Qualität, bis dahin, daß ein Anzug (Hose
und Ro>) um etwa 15 Mark hergestellt werden kam.
- Das ist ein Anzug, an welchem. die Maschine Alles gemacht
hat und der Schneider keine Rolle spielt. Die Hose hat oben einen