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bösen Blik, besonder3 gegen Kinder und glüliche Personen, auch gegen
Vieh und Feldfrüchte gerichtet ; um die Wirkung zu vernichten, pflegte man
dreimal auszuspuken oder gewisse Formeln auszusprechen) bekam, eine
Quelle der Krankheit. Auch dieses, o Charikles erwäge, wie Viele mit
Augenkrankheiten , wie Viele von einem pestartigen Zustande angesteckt
wurden, ohne die Kranken berührt, ohne ihr Bett oder ihren Tisch ge-
theilt zu haben, blos und allein durch die Gemeinschaft der Luft. Wenn
aber irgend etwas meine Behauptung bestätigt, so ist es die Entstehung
der Liebe, bei welcher das bloße Sehen den Anlaß gibt und die Leiden-
schaft gleichsam windschnell in die Seele geschleudert wird. Auch ist dies
ganz natürlich. Denn der Gesichtssinn, der von den Zugängen in uns
und den Sinnen das Beweglichste und Feurigste ist, wird empfänglicher
für die Ausströmungen und zieht durch den feurigen, in ihm liegenden
Geist ven Uebergang der Liebe herbei. Soll ich dir beispielshalber einen
Grund aus der Natur beifügen, der in unsern heiligen Schriften von den
Thieren angeführt wird, so heilt der Charadrius die Gelbsüchtigen. Wenn
ein solcher Kranker diesen Vogel ansieht, flicht dieser und wendet sich ab
und schließt die Augen, nicht, wie Manche glauben, weil er ihm die Hilfe
mißgönnt, sondern weil es seine Natur mit sich bringt, durc< das An-
schauen die Krankheit anzuziehen und wie einen Strom auf sich abzuleiten ;
und deßhelb weicht er den Blicken wie einer Verwundung aus. Und
daß von den Schlangen der sogenannte Basilisk durch seinen bloßen Blik
und Hauch Alles, was ihm vorkommt, austrocnet und zerstört, haft du
vielleicht gehört. Wenn aber Manche auc< auf Die, welche ihnen die
Liebsten und ein Gegenstand ihres Wohlwollens sind, so feindselig ein-
wirken, so muß man sich darüber nicht wundern; denn da sie von Natur
mißgünstig sind , so bewirken sie nicht, was sie wollen, sondern was ihre
Natur eben mit sich bringt.“ (Heliodor, Aethiop. 111. 5-8; vgl. auch
Plutarch, 8ympos. V, 7; Aelian, Hist. animal. XVIl, 13 und Pli-
nius, Nat. hist. VIII 33.)
Sollte man nicht in dieser Ausführung, welche schon als Kuriosität
das Interesse des Arztes und des Psychologen in gleichem Grade bean-
sprucht, eine Ahnung der Theorie erblicken, welche unser berühmter Land3-
mann neuerdinas in ein System gebracht hat? -- Alles schon dagewesen !
Die s<lesishen Goralen.
Ethnographische Skizze von W. C. Schirmer.
Die s<lesischen Gebirgsbewohner werden gleich den galizischen „Goralen“
(göro = Berg) genannt. Sie heißen auch Walachen (Hirten). Der Goral
präsentirt sich uns in höchst einfacher Kleidung. Cine engansc<ließende
weiße Schafwollhose, ein brauner Mantel aus demselben Stoffe,
„Gunia“ genannt, ein schwarzer, breitfrämpiger Hut, oder im Winter eine
Pelzmüße, an den Füßen eine Art Sandalen, „Kierpce“ genannt -- das
ist des Goralen Toilette. Das Weib des Goralen trägt einen kurzen Ro>,
der unten mit einem farbigen, meist blauen Saume verbrämt ist. Den
Kopf ziert eine enganliegende weiße Haube mit einem schmalen Spitzenrand ;
das Mädchen trägt den Kopf frei und flicht ihr Haar in einen Zopf. Ebenso
unansehnlich wie die Kleidung ist auch die Behausung de3 Goralen. Gleich
dem Nest der Felsentaube klebt die niedrige Holzhütte am Abhang des Berges.