Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1884, Bd. 3, H. 1/12)

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Der Artikel schließt folgendermaßen : 
„Nach dem Vortrage des Herrn Prof. Jäger versammelte sich eine Anzahl 
Theilnehmer des Vortrages in der Restauration von Bachrodt, um in ungezwunge- 
ner Unterhaltung noch eine Zeit lang mit dem Redner zusammen zu bleiben. Prof. 
Jäger erklärte sich gleich anfangs bereit, jede an ihn gerichtete Anfrage gerne zu 
beantworten und mit einer staunenswerthen Geduld und Unermüdlichkeit gab er 
jede gewünschte Aufklärung, legte seine Musterkarten, die Bilder der Zukunftskostüme 
vor, erklärte das von ihm konstruirte Taschenchronoskop u. dgl.m. Pastor Dr. Portig 
feierte Prof. Jäger mit warmen Worten, wies darauf hin, wie dem Manne, der 
durch sein- „Wollregime“ das Wohl des Volkes zu fördern suche, in hervorragender 
Weise die Eigenschaften eines Reformators eigen seien, und hob in herzlicher Weise 
hervor, wie troß Hohn und Spott der Gegner Jäger des Dankes seiner An- 
hänger gewiß sein könne. Prediger Lewinger toastirte in launiger Weise auf 
Sc<hwsöbmann, dem man allein es zu danken habe, daß Prof. Jäger heute in 
unserer Mitte weile. -- Prof. Jäger wurde auch noch durch die Mittheilung, daß 
sich ein „Jäger - Verein“ gegründet, überrascht und drückte darüber seine hohe 
Freude aus, da er glaube, daß dadurch seine Sache sehr gefördert werde. Erst in 
später Stunde soll man sich getrennt haben.“ 
» Ueher die zwei Vorträge in Oldenburg und Bremerhaven, welche 
Städts f-how mogen ihrer viel geringeren Einwohnerzahl und der weit 
gerino- "4. whereitung der Sache nur ein kleines, aber auserlesenes 
Audito»iim stellt hatten, bemerke ih nur Folgendes: In Olden- 
burg hielt keine förmliche Humanisirungsprobe, sondern gab nur 
in d** 07 don Unterhaltung na dem Vortrag der biertrinkenden 
Gese einigen Versuchen (legenheit, die mir die früher ge- 
machte "2992 *twwa bestätigten, daß diese Proben nur erfolgreich sind, 
wenn sji*, w33 ioder Weinschme>er weiß, Bormittags mit nüchternem 
Mag“1 22ma“r werden ; und zweitens, daß der Wein sich dazu besser 
eignet, als das Bier, einmal weil im Wein die Bouquete stärker zur 
Geltung komme», und dann weil die Weintrinker einen viel schärferen 
Geruchs- und (;es<hmac>ssinn haben als die Biertrinker. Das Ent- 
scheidende ist, daß bei einer solchen Probe sämmtliche Anwesende 
den Unterschied schmecken und riechen; denn sobald die Sache auch 
nur bei Wenigen versagt, gibt dies Anlaß, die Wirkung für eine 
nur individuelle zu erklären. Bei den nüchtern vorgenommenen Pro- 
ben habe ich nie einen Versager, während Abends der Effekt nie ein 
ganz durchgreifender ist. J< mache deßhalb alle die, wel<he Humani- 
sirungsproben vornehmen wollen, dringend auf diesen Umstand auf- 
merksam. 
Dor Vortrag in Hannover fand wieder vor einem sehr zahl- 
reiche“, besser vorbereiteten Publikum statt, und auch an ihn schloß 
sich eme längere Diskussion in engeren Kreisen, und den andern 
Vormittag eine Humanisirungsprobe mit Wein, zu welcher notorische 
Weinkundige erschienen. Der Erfolg war hier derselbe, wie in 
Bremen und gestaltete sich zu einem vollständigen Triumph , als der 
Hotelbesiger zum Schluß auf mein Ersuchen einen Wein mit starkem 
Stoppelgeshmac> brachte. Die Humanisirung beseitigte denselben so 
gründlich, daß alles überrascht war. Der Entschluß, einen Jägerianer-
	        

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