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Zeit volle Einsicht in meine Korrespondenz hatte und mein Krankenbuch: zu führen
hatte, durchaus nicht unbekannt sein, wie denn auch zahlreiche homöopathische Aerzte,
darunter namhafte Mitglieder Jhres Vereins fortgesetzt das Wollregime ordinieren,
auch unter den Lesern der homöopathischen Monatsblätter, wie ich bestimmt weiß,
zahlreiche Personen sich befinden, welche auf Grund ihrer Erfahrungen am eigenen
Leibe dem. Wollregime huldigen. Einerseits nun glaube ich, daß ein solches ten-
denziöses Vorgehen der homöopathischen Monatsblätter nicht im Juteresse Ihres
Vereins und der Leser Jhres Blattes liegt, andererseits begreifen Sie, daß es mir
absolut unmöglich ist, diesen Angriff zu ignorieren, und da bleibt mir nur die Wahl
zwischen "zwei Wegen: entweder gehe ich ohne Rücksichtnahme auf Ihren Verein und
Ihr Organ. inder -Oeffentlichkeit' vor“ und brandmarke diese Art der Berichterstat-
tung als das, was sie ist, oder der verehrliche Vorstand bezw. Ausschuß: des Vereins
schafft insofern eine Remedur, als er in den homöopathischen Monatsblättern eine
Erklärung dahin abgeben läßt, daß den Mißerfolgen, über welche in diesen Blättern
berichtet wurde, eine so große Mehrzahl von Heilerfolgen gegenüberstehe, daß ' über
die Natur des Wollregimes als wirksame Heilpotenz kein Zweifel bestehen“ könne
uud daß damit zugleich die Erklärung verbunden wird, daß auch ich selbst in meinen
Vorträgen und Publikationen mich stets dahin ausgesprochen habe, das Wollregime
heile weder alle Krankheiten noc< beschütze es vor allen, und: daß ich speziell in
meinem Monatsblatt neben den Heilerfolgen auch jederzeit offen über die Miß-
erfolge berichtet habe (z. B. im Monatsblatt 2. Jahrgang Nr. 10 „Das halbe Woll-
regime“ und 4, Jahrgang Nr. 1 „Ein Mißerfolg“, 5. Jahrgang, Nr. 4 „Ein
Todesfall in der Wolle“, Berliner Vortrag S. 15, Elberfelder Vortrag S. 4). --
Dafür, daß die letztere Modalität mehr in beiderseitigem Interesse liegt als die
erstere, will ich, abgesehen von den zahlreichen günstigen Besprehüngen meiner
Lehren in der homöopathischen Litteratur des Ju- und Auslands nur zwei That-
sachen anführen:, Auf Antrag von Dr. Goullon in Weimar wurde mir auf dem
Stuttgarter Homöopathenkongreß offiziell der Dank für meine Verdienste um .die
Homöopathie votiert und vor wenigen Tagen erhielt ich von einem andern hervor-
ragenden Vertreter der Homöopathie, Dr. Weihe in Herford, einen Brief,
der folgenden Passus enthält:
„I<h gehöre wohl mit zu den ersten und entschiedensten Verehrern Ihrer
Lehren und niemand kann wohl mehr. als ich von dem Gefühle der Dankbar-
keit durchdrungen sein für die mächtige Förderung , welche die Homöopathie
Ihren Schriften direkt und indirekt zu verdanken hat. Es kann ja nicht dem
mindesten Zweifel unterliegen, daß seit Hahnemann niemand für unsere
Disziplin auch nur entfernt so viel gethan, wie Sie, geehrter Herr Professor.
Ja, ich muß offen bekennen, daß mir die Homöopathie überhaupt erst durch
Ihre EntdeEungen verständlich und begreiflich geworden ist. Ihre Sache, das
sehe ich täglich mehv- ein, ist auch die unsrige. Ihr Sieg bedeutet auch den
Sieg der Homöopathie. J< meine, däß beide so nahe verwandten Disziplinen
sich im Laufe der Zeit mehr und mehr ergänzen und gegenseitig fördern und
„durchdringen werden.“
Welchen Eindruek würde es unter diesen Umständen machen, wenn ich mi<ß
int der Oeffentlichkeit über tendenziöse Angriffe aus dem homöopathischen Lager mit
Grund zu beschweren hätte, „und welchen EindruFX wird es in Jhrem Verein und
für Ihren Verein, machen, wenn ich Ihrem Vereinssekretär und Redakteur Ihres
Organs, dem ich mehrere Jahre mein vollstes Vertrauen schenkte und mit Wissen
nie etwas Böses gethan habe, in der Oeffentlichkeit einer Kinn ethon* m
welche zu rechtfertigen ihm sicher nicht gelingen wird, N
Da die Sache keinen Verzug erleidet, so bitte ich um möglichst baldige Er?
ledigung meiner ergebensten Anfrage.“
Auf dieses Schreiben erhielt ich den Besuch des“ Vorsitzenden
der: Hähnemannia und außer befriedigenden mündlichen" Erklärungen
desselben erschien in den „Homöopathischen Monatsblättern“ die ge