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Hautbelichtung durch künstliches Licht ist namentlich für die sonnenarmen
Jahreszeiten und Länder vorgesehen. Cine zweite Art, der Körperfläche
Licht und gleichzeitig Wärme zuzuführen, besteht in der Verwendung von
Glühlichtern zwischen der Ober- und netartigen bezw. durchsichtigen Unter-
kleidung; dieselben können leicht in den Maschen eines weiten Nete3 be-
festigt und beim Betreten des Arbeit8- oder Ruheplaßes an einen Strom-
kreis angeschlossen werden. Die (Glühlämpc<en werden vorzugsweise Zwisehen
einem den Rumpf jakenartig bedekenden Netze bezw. durchsichtigen Gewande
und den Oberkleidern angebracht.
Zum Heilinstinkt.
Bezüglich des in der Oktobernummer Jhres geschätzten Monats-
blattes gebrachten Aufsatzes über „Heilinstinkt“ erlaube ich mir , unter den
vielen von mir darüber beobachteten Beweisen, nur einige als Beispiel an-
zuführen.
Meine Schwester erkrankte in ihrem 15. Jahre sehr schwer und zwar
war die Ursache davon vorwiegend ein großer moralischer Affekt ; heftige
Fiebererscheinungen traten ein, und die Extremitäten waren plößlich wie
gelähmt ; bald konnte sie die Beine und auch den Körper nicht mehr bewegen,
und jammerte Tag und Nacht vor Schmerzen, vorzüglich in den Beinen
und im Kopf. Der erste der zugezogenen Aerzte sagte, „es bilde sich ent-
schieden der Typhus aus“; ein zweiter behauptete: „es sei dies der Anfang
zur englischen Gliederkrankheit ;“ es vergingen mehrere Tage ohne die ge-
ringste Besserung, obwohl verschiedene Mixturen verschrieben, die Füße in
Werg eingewickelt wurden 2c. Nahrung wurde von der Kranken gar keine
genommen,
Nachdem sie eines Nachmittags von einem unruhigen Fieberschlaf
erwacht war, sprach sie plößlich und entschieden den Wunsch aus, ich sollte
ihr italienische Makaroni kochen und mit viel Butter abs<hmälzen. Anfangs
wollte ich nicht gleich darauf eingehen, da sie aber zu bitten nicht aufhörte,
gab ich nach -- troß der vom Arzte streng befohlenen Diät =; zu meiner
Verwunderung genoß die Patientin eine ausnahmsweise große Quantität
der so begierig verlangten Speise, welche eine wunderbare Wirkung hervor-
brachte. Zum erstenmal seit 10 Tagen begehrte sie, eine Zeit darauf, mit
meiner Hilfe aufzustehen, hatte ergiebige Entleerungen und schlief die Nacht
ruhig und schmerzlos ; der Appetit stellte sich ein und ein paar Tage darauf
war sie wieder auf und munter. Der Arzt war etwas verwundert über
die schnelle Genesung und als ich ihm in boshafter Naivität unser einfaches
Heilmittel berichtete, meinte er mit würdevollem Ernste: „das hätte aber
auch sehr schlecht ausfallen können, das war sehr unvorsichtig!“ Doch es
wird ja von dieser Seite immer mitleidig belächelt oder getadelt, wenn man
so kühn ist, der stets heilenden Mutter Natur zu folgen, die ihre Rezepte
in Form richtiger Instinkte shon von Anfang in uns legt.
Vor 9 Jahren erkrankte mein Mann infolge Ueberanstrengung“ und
Erkältung an einer Brustfellentzündung; der ihn behandelnde Arzt in M.
ab we Einreibungen (Bilsenkrautöl und Chloroform), die natürlich nichts
iG, Der Patient wurde immer schlechter und eines Tages nahm mich
der Herr Doktor beiseite, um mir zu sagen, daß Gefahr für sein Leben
sei. Zugleich hatte er Tropfen verordnet, welche ich „fleißig“ eingeben sollte.