Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1892, Bd. 11, H. 1/12)

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Nahrung3- und Genußmittel untersucht. Die Jnnenseite der Flasche wies 
nun bei der Untersuchung braunschwarze halbkugelige Fle>en auf, welche 
den Eindru> machten, als ob dieselben Verdampfungsrückstände der im 
Cognac gelöst gewesenen Substanzen darstellten. Die Untersuchung der- 
selben ergab, daß sie Aluminium und Eisen in relativ großen Mengen ent- 
hielten. Die Cognacprobe war stark getrübt. Nam Zerstörung der orga- 
nischen Substanzen ließ sich an dem Rücstande ein Metall in Spuren nach- 
weisen, das höchst wahrscheinlich Zinn war, außerdem Aluminium und Eisen, 
welche Metalle durch Bermengung der freien Säure und des Zuckers im 
Cognac gelöst wurden. Es geht aus diesen Beobachtungen nach dem Gut- 
achten der Untersuchungsanstalt hervor, daß das zur Herstellung von Flaschen 
benußte Aluminium durch den Cognac, beziehungsweise die Säure des- 
selben, starke Corrosion erleidet und der Cognac nicht gar zu kleine Mengen 
Aluminium und Eisen aufzunehmen vermag. 
Gistiges Obst. Die englische „Horticultural Times“ schreibt : „Vor 
einigen Jahren veröffentlichten wir einen Artikel, in welchem wir bewiesen, 
daß in amerikanischen Aepfeln Arsenik wäre. Die Sache erregte 
damals großes Aufsehen im Obsthandel, und man mußte zugestehen, daß 
Aepfel, wenn sie mit einer Arseniklösung bespribt werden, etwas von dem 
Gifte in sich aufnehmen. Wir gehen jebt einen Schritt weiter und be- 
haupten, daß solche Aepfel entschieden gesundheitsschädlich sind, und machen 
das Handelsamt und den Präsidenten des landwirtschaftlichen Departements 
darauf aufmerksam, damit keine schlimmen Folgen aus dem Genuß ameri- 
kanischer Aepfel bei uns entstehen. Die amerikanischen Farmer brauchen 
außerdem auch immer mehr giftige Mittel, um die Insekten zu töten. Sie 
wenden solche Mittel bei allerlei Obst an, obgleich die Behörden mehr als 
einmal dagegen Cinwand erhoben. Erst kürzlich kondemnierte das New- 
yorker Gesundheit5amt Weintrauben, welche Spuren von Gift am Stengel 
zeigten. Einige Tonnen der Trauben wurden vernichtet.“ 
(Nekarzeitung vom 30. Dezember 1891.) 
Hiezu bemerke ich (Jäger): Das Vergiften des Obstes geschieht 
gegenwärtig auch bei uns im größten Maßstabe diy das Besprißen der 
Reben mit dem giftigen Kupferkalk. Jnwieweit dex Wein damit vergistet 
wird, ist noch zu ermitteln, die Trauben sind es jedenfalls. 
“LSAQUr Mirage Die Schädlichkeiten, auf welche unsere 
„Warnungstafel“ ständig hinzuweisen pflegt, haben selbstverständlich noch 
viele, mehr oder weniger gefährliche Genossen. So lesen wir in Excerpta 
medica 1892 5.0. 6: 
1 Die in der Konservenindustrie zur-Verwendung kommenden Gummi- 
dichtungsringe enthalten nach Dr. W. Reuß oft große Mengen 
Blei in Form von Mennige. Deutsche, österreichische , Enel ht 
und australische Fabrikate enthielten im Durchschnitt 60/9 Mennige. 
(Pharmaz. Ztg. =- Deutsche Medizinal-Ztg. 1892 Nr. 6.) 
2.. Das Schwarzwerden des Limburger Käses rührt oft vom Blei- 
gehalt des zum Einwikeln benutzten Pergamentpapier3 ver! 
(Apoth.-Ztg. =- Deutsche Medizinal-Ztg. 1892 Nr. . 
Einfluß des denaturierten Spiritus auf die Gesundheit der 
Arbeiter. Zur Denaturierung des zur Zidusstie verwendeten Spiritus 
wird nach österreichischen Verordnungen ein eise von 2 1 Holzgeist, 
1/2 1 Pyridinbasen und 20 6cm einer Lösung von Phenolphtalein auf je
	        
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