Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1892, Bd. 11, H. 1/12)

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100 1 Alkohol verwendet. Wirken nun schon die Dämpfe des <emisch 
reinen Methylalkohols reizend und betäubend auf den Menschen ein, so ex- 
höht sich die schädliche Einwirkung bei Beimengung von unreinem CH3 OU 
derart, daß selbst schwere Nervenübel verursacht werden können. Die Py- 
ridinbasen sind, wie die ganze Pyridingruppe (Pyridin, Picolin, Lutidin u. s. w.) 
höchst giftig und können, innerlich genommen, sogar den Tod herbeiführen. 
Der schädigende Einfluß des nur zum leichteren Nachweis der Denatu- 
rierung beigemischten Phenolphtaleins (C20H140) dürfte vermöge seiner ge- 
ringen Menge ganz belanglos sein. Jmmer lauter werden die Klagen der 
Arbeiter, welche die Dämpfe solchen Spiritus einatmen müssen, über Hals- 
übel , Kopfshmerzen, Atemnot, Ohnmacht u. s. w. Es ijt sogar zu be- 
fürchten, daß bei den derzeit verordneten Denaturierungsmitteln sich mit 
der Zeit <ronische Gebrechen einstellen werden. Sollte die hohe Regierung 
nicht bald andere Denaturierungsmittel finden, dann werde wenigstens streng 
darauf gesehen, daß in solchen Werkstätten bei guter Ventilation für jeden 
Arbeiter hinreichend Luftraum vorhanden sei. Schwächliche und jugendliche 
Personen schließe man aus und kürze die Arbeitszeit ab. 
(„Med.:hir. Zentralbl.“ 1891, 489.) 
Briefkasten, 
4.. Mehrfach wurde ich nach. der genauen Adresse von J. Bandle (S. 70) 
gefragt. Diese Anfragen sind längst brieflich beantwortet, allein dies veranlaßt 
mich, auch im Monatsblatt mitzuteilen, daß die neue sehr empfehlenswerte Reben- 
sorte, von der auf S. 70 ff. des Monatsblattes (März 1892) die Rede war, von 
Herrn IJ. Bandle, Handelsgärtner in Heilbronn a. N., Wartbergstr. 3. A. be- 
zogen werden kann. Wenn diese Angabe auch für dieses Jahr viel zu spät kommt, 
jo. merkt jich vielleicht der eine oder andere. Leser des Blattes die Sache, um im 
nächsten Jahre darauf zurückzukommen. 
Warnungstafel. 
Der Gesundheit schädlich sind: 
14. Sac<*“*1 und alle sacharinhaltigen Nahrungsmittel und Getränke, 
we8ha'? bwoits in mehreren Staaten. 2. I. Frankreich, verboten, 
a Tr, Reiner Zucker schadot- nie und nirgends , alle 
zum „“aungen durch Zu&ersachen rühren, sofern nicht gif- 
(ee “nommen sind, von dem 829%"blau (Ultramarin) 
bey, mit + “> »* deutschen Rübenzukerfabrikanten dem weißen. 
“at- und. siri "u&er ein besseres Aussehen oben wollen. 
Pian verlan(;> in ven Kaufläden, Kaffeehäusern, Gasthäusern u. s. f. 
tet3 ungebläuten /,u>er und weise gebläuten mit Entrüstung 
; rü. Wel<? Zudersorten bläuefrei sind, weiß jeder Kaufmann. 
[-"“>n8mittel in Stanniol verpackt, ganz besonders Käse, Choko- 
lade mf: fr von-der Fotizeibehöie in Algier deshalb verboten. 
sög. denaturierter Spiritus ist nicht nur zu Genußzween untauglich, 
sondern wirkt auch als Brennspiritus durch den Giftbeisaß ge- 
sundheit5shädlich, weil luftverpestend.
	        
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