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ruch einzig und allein auf einem Unterschied der Ausdünstungsstoffe des
Körpers beruht, oder ob auch die Kleidungsweise u. s. w. dabei mitwirken,
muß dahingestellt bleiben. Der eigentümlihe Geruch, den eine vorbei-
marschierende Compagnie Soldaten stet8 um sich verbreitet, rührt jedenfalls
teilweise auch vom Lederzeug u. a. her. Wie dem immer sei, -- jedenfalls
behaupten die Chinesen, daß sie mit den Weißen ihres unangenehmen Ge-
ruches wegen niemals auf intimem Fuße leben könnten, und darin liegt
die politische Bedeutung dieses National- und Völkergeruche3.“
(So im „Chemnißer Tageblatt und Anzeiger“ vom 20. April 1892,
in der „Leipziger Zeitung“ vom 4. April 1892; ähnlich in der „Nedar-
Zeitung“ vom 31. März 1892.)
Seelenduft. Daß auch die Chinesen noch eine Ahnung von der
Riechbarkeit der Seele haben, beweist folgende Notiz des „Asiat. Lloyd“:
„(Chinesischer Minnesang.) Nachstehende Proben von Lob-
gedichten , welche die in Tientsin erscheinende <inesische Zeitung Shipao
veröffentlicht, dürften interessieren, nicht durch ihren Inhalt, sondern wegen
der sittengeschichtlich interessanten Thatsache, daß diese Gedichte, die an
Sängerinnen in öffentlichen Lokalen gerichtet sind, überhaupt in einer
Zeitung erscheinen. =- Die Sache erinnert, wie überhaupt manches im
Leben der Chinesen, an gewisse altgriechische Zustände. Ein solches Gedicht
lautet: Von den Schönsten in Tientsin und Taku habe ich zwölf ausge-
wählt: „Kuei-fßu hat etwas Poetisches. Jhre Zimmtblütenseele ist glänzend
und geheimnisvoll, selbst ihr Schatten ist voller Wohlgeruch. In
einem vom Himmel gesandten glückseligen Traum verwandelt sie sich mit
ihrem Genossen in ein Paar Mandarinenten (Sinnbild ehelicher Treue).
Wie sie zart und schwach auf ihrem gestidten Seidenlager ruht, lehnt sie
die duftende Schulter an den herrlihen Freund. Yue ju ist durch-
sichtig und klar. Zhr Fleisch und Gebein sind von Edelstein. Ihre Seele
ist n e Schnee. Oh sie lacht oder weint, immer it sie vollkommen. Wenn
sie i ve roten Lippen öffnet2j01** "llt ihr Atem das hierfür
zu it „ine Tientsin mit Wohlgeruc.
"apathie. Seit Pasteur und 3,0< die Schulmedizin auf die
ijopa“ 1e Bahn geworfen. Jaben; macht sie immer größere Fortschritte auf
die Gebic.e, welche sie im Mittelalter beherrschte. Nachdem zuerst Brown-
Sequard auf das tierische Json (Hodenextrakt zur Hebung der Lebens-
fraft va ( reisen) verfallen, durchläuft jezt die Zeitungen folgende Notiz ;
1x15s, =J. Febr. (Ein neues Heilmittel gegen Nerven-
". Konstantin Paul veröffentlichte gestern im Bulletin mediea]
O4 = 1- feiner neuen Methode, der sogenannten „transfusion nerveuse“,
. 2 namentlich bei der Vehandlung der Neurasthenie und aller Nerven-
eider im allgemeinen in Anwendung bringt. <Dr. Paul injiziert nämlich
wi * %. „aut des, Kranken ungefähr 5 Milligramm einer Lösung von
-'ey:rnjubstanz des Hammels, die keine lokale oder allgemeine
Reaktion zur Folge hat. Dr. Paul hat seine Versuche bis jeht namentlich
in Fällen der Neurasthenie, Ataxie, Paraly-Chloroje angestellt und hier
angeblich ausgezeichnete Resultate erzielt.“