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mus in der That jenes Fett enthält, hat das Lanolin eine große Bedeu-
tung in der Therapie und KoSmetik gewonnen. Da das Lanolin nach Unter-
suchungen , die im Laboratorium von Geheimrat Ko<h dur< Dr. Gott-
tein ausgeführt worden sind, vollkommen aseptisch ist, so daß nicht nur
Mikroorganiömen auf ihm nicht fortkommen, sondern sogar auf ihm zu
Grunde gehen, lag der Schluß nahe, daß die menschlihe Haut den Schuß
gegen Mikroorganismen eben diesem Fett verdankt. So ergab sich denn
auch, daß bei denjenigen Hauterkrankungen, die auf das Eindringen von
Mikroorganismen zurü&zuführen sind, wie Piel, Ausschläge, Geschwüre,
Flechten, kein Mittel Besseres leistet als das Lanolin, das man am geeignetsten
in der Form des in fajt allen Apotheken und Droguerien in Zinntuben
käuflichen Toilette-Lanolin anwendet, und das namentlich auch in der Haut-
pflege der kleinen Kinder zur Zeit eine große Rolle spielt. Aber nicht
allein zur Heilung und Borbeugung der erwähnten Hautübel hat sich das
Lanolin bewährt, auch bei Brand- und Schnittwunden und in all" den
Fällen, wo die Haut dur< den Mangel des Naturfettes tro>en, brüchig
und schilferig geworden 1st, ersezt es mit Erfolg das verloren gegangene
Fett und stellt die Geschmeidigkeit der Haut wieder her. (Aus der Berliner
„Täglichen Nundsc<hau“.)
Krankheit und Gestank. Vom alten Heim ist bekannt , daß er die
Krankheiten mit dem Geruchsinn erkannte. Nachstehend ein anderes Bei-
spiel eines Arztes, der eine feine Nase hatte:
„Der blinde Kliniker Friedreich (einer der gelehrten Ahnen des
gegenwärtigen Professors in Heidelberg gleichen Namens) rief beim Eintritt
in ein Krankenzimmer am Arme seines Führers: „JIc<- rieche Blattern !“
=- und wirklich, es befand sich ein Blatternkranker im Saale.“
Aus : Handbuch der Pastoralmedizin von Dr. A. Stöhr, S. 341.
Freiburg i. B. 41878.
„Denaturierter Spiritus.“ Die „Post“ (5. Nov. 1891.) berichtet :
„Beim 2 eshneiden der Hühneraugen hatte sich vor einigen Tagen
der in d.r Liebuzstraße wohnende Kaufmann N. eine Rißwunde zugezogen.
Um das Blut zu stillen, legte er einen mit denaturiertem Spiritus getränkten
bunten. Kattunlappen auf die Wunde.- N. -zog daun seine etwas engen
Stiefel an. und unternahm mit dem wunden Fuße einen. Spaziergang. Als
er am abend nach Hause kam, klagte er über Stiche und Schmerzen im
Fuße, der derartig angeschwollen war, daß der Stiefel heruntergeschnitten
werden mußte. Sten abend ist N. infolge der Blutvergiftung gestorben.“
An sich wäre es möglich, daß die Blutvergiftung dir die Farbe
des Kattunlappens verschuldet worden ist; allein wahrscheinlich ist hier doch
der denaturierte Spiritus, dessen Giftigkeit auch von anderer Seite be-
stätigt wird, der Hauptmissethäter gewesen»
4 Dichter und Duft. (Briefl. Mitteilung.) Westermanns Monats-
hefte bringen wiederholt in den einleitenden Erzählungen =- Prosa =- die
Wirkungen des Duftes, meist zwischen den verschiedenen Geschlechtern, mehr
oder weniger wirkungsvoll a
Interessiert es noch, diese Beigaben "zu „Duft und Dichter“ zu kennen,
werde ich sie gern sammeln.