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derbwirkende Mittel , große Gaben , gewaltthätige Heilweisen ; solche
Heilweisen dagegen , die mit Finessen arbeiten wie die Homöopathie,
jleiben den Allermeisten auf Hochschulen geschulten Aerzten zeitlebens
ein versi" ?cltes Buch.
„&3 wird aber doh den Medizinern später in der mikroskopischen
Anatomie dis Zelle gezeigt und die Bedeutung der Zelle gelehrt, auch
jeht durc< die Bakteriologie der Schüler noc< weiter mit den Finessen
des Leben3 "kannt gemadht.“
Jaw“ später, aber „später“ heißt hier „zu spät“; gegen
die Grebh“ t der ersten Eindrücke kommen die späteren Finessen nie
mehr avf, denn das verhängnisvolle Anfassen am falschen Ende
ziebt si'% 2urH das ganze Studium ; besehen wir uns das einmal näher,
z:2...0*2 Anatom“*,
€ '-y fommwt , wie schon gesagt , erst die grobe, sog. makro-
skow!* natom'“ . dann erst die feine und bei ersterer zuerst das
rohe. wid unwichtigste, der Knochen, dann folgt die Muskellehre. Die
MusSkeln sind schon lebenswichtiger als die Knochen, aber z. B. so
wichtig und fein wie die Nerven sind sie nicht , also sind sie bezüglich
der Weichte:-3 das , was der Knochen für das ganze ist, das roheste,
weniger widtige; und da3 wichtigste und feinste unter den Weichteilen,
die Nerven kommen zuleßt , wenn der Schüler die ganze Anatomie
schon so di> hat, daß ihm hier nichts mehr Geshma> und Interesse
abgewinnen kann.
„Si“ werden aber do<h nicht im Ernst die Forderung stellen,
vaß man d-u Unterriht in der Anatomie umdrehen, mit der Zelle
beginne4 1.5 dom Knochen aufhören solle, auf diese Weise können
Sie nie * "mand zum Anatomen erziehen.“
2 llt mir niGt ein, den Unterricht in der Anatomie umdrehen
zu wollen , sondern i% möchte der ganzen Anatomie den Hals unt?
drehen. Ennd denn ds besten Anatomen zugleich die besten Aerzte ?
Waren “ ' ""akrates, Galen und die großen Aerzte des Mittel-
alters 1 ?men, Mikro*fopiker? Ein Arzt muß in erster Linie Bi o0-
log, "*. Ponner der Geseße des Lebens sein und niht Anatom.
waay die Chirurgie ?“
Vipauet von dem anatomischen KrimsSframs; der gelehrt wird;
nicht den 3-hnten Teil, besonder3 bei dem heutigen spezialistischen Be-
trie. und dann rehört die Chirurgie überhaupt in den Hintergrund
gestellt und ni*t in den Vordergrund, sie steht heute am falschen Ende.
Früher war beides getrennt. und der Wundarzt stand hinter dem Arzt;
d. h. am richtigen Ende als ultima ratio.
Der Grundfehler , das medizinische "Studium mit der Anätomie
statt mit der Biologie zu beginnen, hat dann zur Folge, daß auch die
Pathologie (Krankheitslehre) am' fals<en Ende beginnt mit dem
Ende vom Bied, der Leiche, denn nach dem Canon der Schule ist die
pathologische "Anatomie die Grundlage des Wissens von 'der Krankheit,