Full text: Professor Dr. G. Jägers Monatsblatt : Zeitschrift für Gesundheitspflege u. Lebenslehre (Jg. 1892, Bd. 11, H. 1/12)

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täglich 1--2mal untersuchte, konstatieren konnte, ein ungemein wechseln- 
der *) ist, und da i< auch größere Cavernen verhältnismäßig rasch 
zusammensinken und ausgedehnte Jufiltrationen sich auflösen sah. 
Meine “Torren! Wenn auch troß aller Anstrengungen in der 
dritten ": > von den sc<hweren Fällen nahezu */4 starben resp. ihr 
sichere3 *,%2 erwarten laten, so darf dies doh nicht Wunder nehmen 
und dor angewandten Lethode (Autoisopathie mit Behandlung nach 
Weib" :» vis Schuhe ooschoben werden, als sei sie insufficient J< 
will d-%- bh ausdrücklich hervorheben, daß allen diesen Schwerkranken 
größtmögliche Erleichterung ihrer Leiden gebracht werden konnte, daß 
ihr Ende nicht beschleunigt wurde und, ihr subjektives Befinden bis in 
die lezten Taa2 hinein ein erträgliches war. Dies sind Erfolge, wie 
sie nur mit genügend verdünnten Arzneimitteln erreicht werden können, 
während das Ko<hs<e Mittel gerade den Shwerleidenden wenigstens 
in seiner bisher Jewohnten Anwendungsweise versagt werden mußte, 
nachdem es so vielen deutliche Verschlimmerung gebracht und so manchem 
den Todesstoß versetzt hatte. 
Ueber no< einen Punkt möchte ich mich hier aussprehen. I< 
meine die s9 sehr hervorgehobene, oft wirklich bewunderswerten Ge- 
wichtszunahmen. I< kann den Zweifel nicht unterdrücken, ob diese 
wenigstens zum Teil nicht trügerisch waren. So fleißig und konsequent 
ich auch die Vor*ffentlikungen über das Ko< sche Heilmittel verfolgte, 
nirgends fand ich Untersuchungen darüber, ob mit der absoluten Ge- 
wichtszunahme auc< eine Zunahme des specifishen Gewichtes der 
Patienten Hand in Hand ging. Es wurde außerdem von einzelnen 
Seiten bervorgehöben, daß die Patienten troß der Gewichtszunahme 
bei länger fortgesetzter Ko< sher Behandlung auffallend blaß werden, 
und diese Erscheinung spricht doh sicherlih nicht für eine normale 
Constitution des Angewo%senen. Nun , die Zeit wird ja noh viel 
klären. Jedenfalls kann 1 sagen, daß bei meinen Patienten mit der 
Besserung a''* stats Iunahv1e des Cewichts und der Leibesfülle eintrat, 
zugleich mi* vosserem Ausf.“*n und erhöhtem Kraftgefühl. Dabei muß 
i< no< bemerken, daß fein einziger der angeführten Fälle sich in 
Spitalvsleze befand, sondern "die größere Mehrzahl unter mehr oder 
wenige unoünstigen äußeren Verhältnissen lebten und no<h leben. 
2:3 den Patienten, die ih, wie oben erwähnt, so oft zu unter- 
suchen (* olegenbeit hatte, war es mir auch vergönnt, die Wirkung des 
Autotuberkulins eingehender zu studieren. Bei zwei Patienten mit 
andauerndem Fieber und 110--13( Pulsschlägen in der Minute erzielte 
im nach 1--2 Gaben von 5 Körnchen der 200.9", 400."*, 600.9, 1000.9* 
... ) Bei meinen zahlreichen“ Untersuchungen tuberkulöser Lungen ist mir 
aufgefallen, daß dicht vor und unter dem Schultergelenk sich die krankbaften 
Veränderungen häufig am längsten erhalten, während über dem übrigen Thorax 
alles ganz in Ordnung zu mn scheint, und ss bei nicht ganz genauer Unter- 
suchung ein Heilerfolg vorgetäuscht wird.
	        
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