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I. NatürlihHe VBerhältnifie.
die Schuffen 823, die Rotad 134, für den FriedrichShafener
Mühlbach (Riedbach) gegen 10, für die Brunnisadh (SFildh-
bad) oder Fifchbacher Mühlbach) 35 qkm!). Außerdem münden
nod) einige feinere Bäche unmittelbar in den Sec: der Nounnenbach
bei Kreßbronn, der Manzellerbach und Buchenbach bei Manzell,
der Cipbach, dem die Landesgrenze folgt, weftlich von Sifhbadh.
Das Einzugsgebiet de8 ganzen Bodenfee8 wird auf 11434 qkm
berechnet; Hievon fallen auf die am württembergijdjen Ufer
mündenden wichtigeren Zuflüffe 1669 qkm, das ift mehr al8 ein
Siebentel, während die mwürttembergifche UÜferftrede mit 22,4 km
mod) nicht den zehnten Teil des ganzen auf 236 km berechneten
Seeumfangs beträgt. Hieraus geht hervor, daß fich gerade am
württembergifchen Ufer unverhältnismäßig bedeutende Waffermaffen
dem See zuwälzen,
In der Seftalt des Flußnege8 vermiffen wir die gewohnte
Fiederform. Statt parallel miteinander in annähernd rechtem Winkel
auf die Längsachfe des Seebeden8 zuzulaufen, wenden fich die Flüffe
jtrahlenförmig einem gemeinfamen Mittelpunkte zu, Die Haupt
cichtung der Argen geht nad) Südweften bis Weften, die Schuffen
nad) Südfiüdweft, die Rotach nach Sidfüdoft, und ganz folgerichtig
gewahren wir bei den Zuflüffen des Überlinger und Unterfees eine
Jüdöftliche bis Sftlihe Hauptrihtung. Hütten wir im Bodenfee
(ebiglic) ein ertrunfenes Rheintal‘ vor un8, fo.-märe eine foldhe
Form des Flußneges zwar nicht 1dlechterdings unmöglich, aber
5och Höchft auffallend. Sie fcheint darauf Hinzuweifen, daß das
boreiSzeitliche Talneg, wenn auch ohne Zweifel von ftarfem Einfluß
auf bie Ausbreitung des Öletfcher8, doch feinerfeits durch die
Sfetfchererofion wefentlich umgeformt worden ift. Die zentripetale
Bedenform, die das Einzugsgebiet des Bodenfee8 im üblichen
Oberfchmwaben Heute befibt, ann wohl nur der Ölet[herarbeit
zugefchrieben werden, wie ja auch die Wafferfcheide gegen die Donau
auf weite ©treden unmittelbar von den äußerften Endmoränen der
leiten Vergletfcherung gebildet wird,
Die Ausgeftaltung des Flußnebes im einzelnen ift durch die
zlazialen Bodenformen, die Endmoränen und Drumlins, in hand-
zreiflicher Weife beeinflußt; die einzige Regel ift Hier die Regel»
ofigfeit. In diefer Beziehung ift kaum etwas zu Tagen, was
1) Da3Z Königreid Württemberg. Eine Befhreibung um. Gr8g.
vom Kal. Statijt.-Zopogr. Bureau, Ausg. v. 1882 Bd, 1 .S. 906.