SGradmann, SGemälfer.
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1891/1910 bewegten, betrug bei der Argen 313 cm, bei der
Schuffen 327, hei der Rotach 320, heim Bodenfee, den wir hier
zum BVergleid mit hereinnehmen, 322 cm; die höchften Hochwalfer
gingen bei der Argen um 244, bei der Schuffen um 290, bei
der Notach um 276 und beim Bodenfee um 210 cm über das
Mittelwaffer hinaus. Die Wajfermafjfen, die durch die Argen bei
außerordentlichem Hochwaffer abfließen, betragen weit mehr al8 das
Hundertfache der Abflußmengen, wie fie bei niederftem Wafferftand
beobachtet werden.
Der jährlighe Berlauf des Abfluffes if hei den Flüffen des
Bodenfeegebiet8 ein {ehr auffallender. Sonft laffen fid) zwei
Typen unterfeheiden: der Typus des MittelgebirgSfluffes mit
normalem Hochftand im Frühjahr und Höchften Hocdhwafferftänden
borzugsweife während der erfien Monate des Inhr8 (Neckar,
Donau), und der TypuZ des Hochgebirgsfluffes, bei dem fämtliche
Maxima in den Sommer fallen; ex {ft durch die Ier und durch
den vom alpinen Oberrhein gefpeiften Bodenfee in höchft
Harakteriftifcher Weife vertreten. Die Urfachen diefes Gegenfaßes
find einfach: bei den Hochgebirgsflüffen ft der Sommer nicht bloß
die Zeit der ftärkiten Niederfchläge, e8 Fällt auch die Schneefchmelze
noch in diefe Yahreszeit; bei den MittelgebirgSflüffen werden die
Tommerlichen Miederfchläge großenteilS durd die gefteigerte Ber:
dunftung aufgezchrt, die Wafjervorräte ergänzen fich danıt während
des Winters, und treten im Frühjahr noch Schmelzwajfer oder
auch fiarfe Regenfälle dazu, fo Kommt e8 zur Hochflut.
Die Füffe des nördlighen Bodenfeegebiet8 folgen in der
Jährlichen Periode des MittelwafferS dem erfien Typus: Hochftand
im Mürz, bei der Argen durdy die größere Meereshöhe des Ein-
ZugSgebiet$ und entfprechend verfpätete Schneefchmelze in den April
verfhoben, Niederwaffer im Hochfommer und befonders im Herbft.
Dagegen verteilen fich die Hochmwafferftände unregel-
mäßig faj über das ganze Jahr. Nur der Spätherbft {ft
einigermaßen davor fiher. Sonft Fommen fie in allen Jahreszeiten
vor, bald tm Winter oder Frühjahr wie bei den MittelgebirgS-
flüffen, bald auch im Hochfommer wie bei den Gewälfern des Hochgebirg8.
Die Gründe find nicht ganz leicht anzugeben. Die verfpätete
Schneefhmelze, die man wohl etwas einfeitig für den Sommer-
hochftand der Alpenflüffe allein verantwortlich zu machen pflegt,
fommt hier fiher nicht in Betracht, Auch die Argen bezieht ihre
Waffer nur zum allergeringjten Teil aus fubalpinen Höhen;
Anfang Suni befindet fiH im ihHrem ganzen Einzugsgebiet fein