Full text: Beschreibung des Oberamts Tettnang (14)

SGradmann, SGemälfer. 
73 
1891/1910 bewegten, betrug bei der Argen 313 cm, bei der 
Schuffen 327, hei der Rotach 320, heim Bodenfee, den wir hier 
zum BVergleid mit hereinnehmen, 322 cm; die höchften Hochwalfer 
gingen bei der Argen um 244, bei der Schuffen um 290, bei 
der Notach um 276 und beim Bodenfee um 210 cm über das 
Mittelwaffer hinaus. Die Wajfermafjfen, die durch die Argen bei 
außerordentlichem Hochwaffer abfließen, betragen weit mehr al8 das 
Hundertfache der Abflußmengen, wie fie bei niederftem Wafferftand 
beobachtet werden. 
Der jährlighe Berlauf des Abfluffes if hei den Flüffen des 
Bodenfeegebiet8 ein {ehr auffallender. Sonft laffen fid) zwei 
Typen unterfeheiden: der Typus des MittelgebirgSfluffes mit 
normalem Hochftand im Frühjahr und Höchften Hocdhwafferftänden 
borzugsweife während der erfien Monate des Inhr8 (Neckar, 
Donau), und der TypuZ des Hochgebirgsfluffes, bei dem fämtliche 
Maxima in den Sommer fallen; ex {ft durch die Ier und durch 
den vom alpinen Oberrhein gefpeiften Bodenfee in höchft 
Harakteriftifcher Weife vertreten. Die Urfachen diefes Gegenfaßes 
find einfach: bei den Hochgebirgsflüffen ft der Sommer nicht bloß 
die Zeit der ftärkiten Niederfchläge, e8 Fällt auch die Schneefchmelze 
noch in diefe Yahreszeit; bei den MittelgebirgSflüffen werden die 
Tommerlichen Miederfchläge großenteilS durd die gefteigerte Ber: 
dunftung aufgezchrt, die Wafjervorräte ergänzen fich danıt während 
des Winters, und treten im Frühjahr noch Schmelzwajfer oder 
auch fiarfe Regenfälle dazu, fo Kommt e8 zur Hochflut. 
Die Füffe des nördlighen Bodenfeegebiet8 folgen in der 
Jährlichen Periode des MittelwafferS dem erfien Typus: Hochftand 
im Mürz, bei der Argen durdy die größere Meereshöhe des Ein- 
ZugSgebiet$ und entfprechend verfpätete Schneefchmelze in den April 
verfhoben, Niederwaffer im Hochfommer und befonders im Herbft. 
Dagegen verteilen fich die Hochmwafferftände unregel- 
mäßig faj über das ganze Jahr. Nur der Spätherbft {ft 
einigermaßen davor fiher. Sonft Fommen fie in allen Jahreszeiten 
vor, bald tm Winter oder Frühjahr wie bei den MittelgebirgS- 
flüffen, bald auch im Hochfommer wie bei den Gewälfern des Hochgebirg8. 
Die Gründe find nicht ganz leicht anzugeben. Die verfpätete 
Schneefhmelze, die man wohl etwas einfeitig für den Sommer- 
hochftand der Alpenflüffe allein verantwortlich zu machen pflegt, 
fommt hier fiher nicht in Betracht, Auch die Argen bezieht ihre 
Waffer nur zum allergeringjten Teil aus fubalpinen Höhen; 
Anfang Suni befindet fiH im ihHrem ganzen Einzugsgebiet fein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.