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I, Natürlihe VBerhältniffe.
jeen; fie befinden fi) in den natürlichen Vertiefungen zwifchen
Moränenhügeln, in unferem Falle zwifchen Drumlins. Die beiden
größten find der Degerfee (früher auch Tegernfee genannt) und
der Schleinfee?). Beide find nur durch einen fHmalen, kaum
400 m breiten Rüden getrennt, der an der niedrigften Stelle den
Spiegel des Degerfees nur um 5 m überragt. Trogdem ftehen
die beiden Seen in Feiner, wenigjten® in Feiner oberirdifhen VBer-
bindung mit einander; der Degerfee hat feinen Abfluß zum Nonnen:
bach, der Schleinfee zum Begnaner Bach, der fpäter auf der
unteren Ärgenterraffe mit einer Slußfhwinde endet. Der Deger-
fee umfaßt eine Fläche von 32,8 ha; fein Wafferfpiegel Liegt
478 m ii. d. M. Seine größte Tiefe betrug am 12, SJuli 1902
10 m; der Boden ift aber fehr eben und die mittlere Tiefe er:
reicht den verhältnismäßig bedeutenden Betrag von 6,2 m. Die
Waffertemperatur betrug am genannten Zag an der Oberfläche
22,4°, in 3 m Siefe 21,4°, in 4m Tiefe 19,3° bei 5m
14,7°, 6m 13,0° 7m 12,2%, 8m 11,8° 10m 114°
Die fog. Sprungfchicht mit rafd) abnehmender Temperatur kiegt
alfo zwifchen 4 und 5m. Der Schleinfee ift nicht ganz halb
jo groß, 15,2 ha; Seefpiegel 475 m id. M.; größte Tiefe
11 m, mittlere Tiefe 7,2 m”). Auffallend ift der große Unter:
Icied in der Durchfichtigkeit des Waffer8; die weiße Scheibe war
im Schleinfee bis 3'/ m, im Degerfee nur bis 1!/4 m fichtbar.
Nur wenige Hundert Meter nördlich von diefen beiden Seen
befindet fihh der Wielandfee oder Wielandasweiler See, 478 m
ü. d. M., mit 4,2 ha und angeblid) 3 bis 4 m Tiefe, in ebenfo
geringer. Entfernung nordöftlih vom Degerfee der Muttelfee,
492 m ii. d. M., 9,0 ha, endlich nördlich von der Argen, eben:
falls in geringer Entfernung von einander, der Langenfee,
540 m üb. M., 7,3 ha, nach der alten Oberantsbefchreibung
25 Fuß (7 m) tief, und der Öüttenfee, 543 m, 4,8 ha.
1) Wild. Galbfaß, Awei Seen in der Moränenlandjhaft des
Bodenfees (Globus 83. 1903 S. 286). Diefer Mitteilung, der au eine
Tiefenlarte der beiden Seen beigegeben ift, find die nadfolgenden Maße
entnommen.
2) Nach der alten Oberamtsbefhreibung bon 1838 (S, 26) beträgt
bie Tiefe des Degerfees 36‘, was ber Mefjung von SHalbfaß genau
entfpridt. Dagegen fol der Schleinfee 108‘ (40 m) tief fein. € ift
ganz unwahrfheinlich, daß die VBerjhlammung des See8, der nicht einmal
m a ie Zufluß befibt, in 64 Sahren folde DortfHritte gemacht
haben follte.