Full text: Beschreibung des Oberamts Tettnang (14)

SGradmann, SGemwäffer. 
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Dazu Kommt noch auf der BPrimisweiler Hochfläche der feine 
Teufelfee, 534 m u. d. M. 
Diefe Seen werden nur zum Meinften Teil‘ durch ober: 
irdifde Zuflüffe gefpeift; diefe Fehlen bei fämtlichen Seen 
der Brimisweiler Hochfläche, aber auch beim Schleinfee, Wieland- 
fee, Mırtteliee und Hitttenfee, Beim Mittelfee und Oberen See 
bei Brimisweiler ift aud) Kein Abfluß wahrzunehmen. In allen 
diefen Fällen erfolgt alfo die Speifung abgefehen von den un: 
mittelbaren Niederfchlägen über dent Seebecfen auSfchließlich durch 
Bodenwafjfer, bezw. durch das Waffer, das in dem umgebenden 
Moor zirkdliert; beim Mittelfee und OYfberen See wird auch der 
Abfluß auf ähnlichem Wege bewerkftelligt. Die beiden einzigen 
Seen, die überhaupt über fichtbare Buflüffe verfügen, der Degerfee 
BO der Langenfee, beziehen diefe ebenfalls mr aus benachbarten 
Rieden. 
Das ift fiher kein Zufall. Die heutigen Seen bilden der 
Bahl und Fläche nach nur einen winzigen Bruchteil der Wajfer- 
Nächen, die unmittelbar nach dem Rückzug des Gletfeher8 vorhanden 
waren. Soweit fie im Bereich gefdhiebeführender 
Bäche und Flüffe lagen, find fie Längft zugefhüttet 
oder auch abgezapft und ihre Beden durch Zalver- 
tiefung bis zur Unfenntlichfeit zerftött. Die noch jebt 
heftehenden Seen find der Verfhlttung gerade darum entgangen, 
weil e8 ihnen an foldjen Zuflüffen fehlt. 
Ein anderer, übrigen3 offenbar {ehr geringer Teil der früheren 
Seen ift Hinftlich durd) Abgraben trocken gelegt worden, fo der 
„Hirenfee“ bei Langnau; auch die „Seewiefen“ und „Seehalden“ 
nördlich von Neukirch weifen auf einen noch in gefchichtlicher Beit 
borhandenen See hin. 
Weitau3 die Mehrzahl ift aber durch Berwachfung und DVer- 
moorung erlofchen; an ihrer Stelle befinden fi heute mehr oder 
weniger mächtige Torflager. Nicht alle unfere Torfgründe find 
auf diefe Weife entftanden, aber doch die meiften — wir fommen 
darauf zurüg — namentlid) wohl alle, die in au8gefprochenen 
Wannen zwifhen Moränenhligeln liegen. Durch das ganze 
Moränengebiet finden  fich folde erblindeten Seen in Zülle; faft 
jede Markung kennt davon Beifpiele, 
Die Weiher find durch Auffchlittung eines einfachen Staus 
damms wohl fajt ausnahmlosS ebenfalls in ehemaligen Seebecken 
angelegt worden; e8 Handelt fich alfo in diejen Fällen nur um 
wiedererwedte Seen. Nur wenige find wegen ihrer Größe er-
	        
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