SHmMidt, SGeologifjhe Verhältnifje.
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alpinen Sisfächers, Dort findet man neben reichlihem Tertiär-
geftein vor allan einen großen Überfluß an Kalkgefchieben in dent
gröberen Material der Auffchlüffe, und die Zufammenfeßung des
feineren Füllmateriale8 wird eine ähnliche fein. Es ift zu erwarten,
daß diefern abnormen Charakter des AÄusgangsmateriales, wie er
auch im Often unferes Dberamtsbezirkes noch zu fplren ift, auch
gewiffe Eigenfchaften des Verwitterungslehme8 und des auf ihm
entftehenden Bodenz entfprechen, die wirtfhaftlid) von Bedeu:
tung find.
Die zweite Hauptgruppe der dikuvialen Böden unferer Gegend
gehört den fluvioglazialen Bildungen an. Sie entftanden,
wie wir fahen, durch die Arbeit der glazialen Gewäffer. So ge-
hört die Kiefige Hauptmafje der meiften Endmoränen f{chon in
diefe Kategorie. Beläßt man ihnen noch eine Mittelftellung, fo
muß man doch die auch in unferem Gebiet vorkommenden U ber-
gangSfegel an Ddenfelben Eisrändern fehon den eigentlichen
Sluvioglasiaigebilden zuzählen, die dann al8 die weiteren Sedimente
der dem Eife entftrömenden Gemwäffer im unferer Gegend eine 10
große Verbreitung erlangen. Sie find, wie wir früher fchon
Tahen, gewafchen, fortiert und gefhichtet. Bor allem die Sortie-
tung des Materiales nad) der Korngröße vom gröbften Kie8 bis
zw tonartiger Feinheit fhafft hier grundverfchiedene Bedingungen
für die Bodenbildung, trog weitgehender Öleichartigkeit des Aus:
gangSmaterialc8 in Hemifch-mineralifcher Beziehung.
Auf den mächtigen Kie8terraäffen mit ihrem groben, in
hohem Grade durchläffigen Material wirkte die Verwitterung bis
in ziemlich bedeutende Tiefe, ES bildete fi unter ftarlenı Zu-
Tammenfdwinden des urfprünglichen Volumens ein magerer, brauner,
geröllreicher Lehm, auf ih dann ein Leichter, jteinig-fiefiger
Sehmboden. Seine Durchläffigkeit übertrifft, ganz abgefehen
vom Untergrunde, bei weitem die des Gefchiebelehmbodens, tritt
aber mur da, mo das Waffer im unterlagernden Kies noch leicht
abzichen fann, befonder8 ftark hervor, befonder8 in trodenen Jahren.
Seine mineralifche Nährkraft bleibt wenig hinter den Gefchiebe-
lehnmböden zurücg, Daher find diefe Böden der Kiesterraffen zum
großen Teil unter den Pflug genommen, vielfach felbft cher als
benachbarte Grundmoräneflächen, die Wiefen tragen. Die Geröll-
anreicherung und Vermagerung der Oberfläche durch Auswajchen
und Ausblafen ift auf diefen weniger bindigen Böden fichtlich noch
größer, als auf dem SGefchiebelehm.
Wo das Korn der Terraffenfedimente wenigften8 oberflächlich