38
I. Natürliche VBerhältniffe.
tritt, bi8 herab zu unbedentenden Zümpeln, ausgepflügt durch die
{angfam {trömenden Ei8maffen oder zwijchen Moränenhiütgeln aus:
gefpart oder auf noch andere Weife entftanden, find über das
ganze Gebiet verbreitet und bergen ebenfo viele große und feine
Seen, Weiher und Torfmoore, Ein Neg von Flüffen und Bächen
arbeitet unabläffig an deren Befeitigung, zapft fie von unten an
und fchlittet fie von oben zu; noch ift der Enderfolg nicht erreicht,
aber er fanrn nicht ausbleiben. KegeloS und unüberfichtlih find
die Mafchen diefes Neges; fie find gebunden an den Lauf, den
die Gletfchergebilde in der LaunenhHaftigfeit ihres Wefenz ihnen
vorgezeichnet. Und auch die Gefällsverhäliniffe der Flüffe, die in
älteren Landfchaften fo fieghaft und unerbittlich nur ihrem eigenen
Gefeten folgen, ftehen noch ganz unter der Herrfchaft der Sletfcher-
zeit. Nur deit größeren Flüffen Ht e8 bi8 jeßt gelungen, ihr Gefäll
annähernd auszugleichen, und felbft bei diejen entfernt fich die
Kurve noch weit von der fonft gewohnten regelmäßigen Barabel-
Form; alle Heineren Gewäffer find nod) von dem Gelände abhängig,
wie e8 das ESiszeitalter hHinterlaffen hat. Stocfend und träge durch
Torfgründe fchleichend fcheinen fie fi plößlih zu ermannen, brechen
in ftürmifchenm Lauf durch Schluchten hinab, aber nur, um bald
wieder aufs neue zu erfchlaffen, bis fie endlich der ftärkere Fluß
im {ich aufnimmt.
A. Bodenwafier und OYZuellen,
& ift eine falfche Berallgemeinerung, menn man den Öfet{her-
ablagerungen der Jungmoränen-Landfchaft ohne weiteres
Hohe Durchläffigkeit zufchreibt, Nur auf die Endmoränen mit
ihrer Bloc und Kiesfchüttung, auZ der die Schmelzwalfer ges
wöhnlich die feineren Beftandteile ausZgewafchen Haben, Irifft dies
mit einiger Regelmäßigteit zu. Chenfall8 in hohem Orade durch-
(äffig find die Terraffenfchotter der großen Täler. Hier
verfallen die Tagmwaffer in die Tiefe, Treffen fie dafelbft auf eine
undurchläffige Schicht, die von Gefchiebelehm oder Bekenton ges
bildet fein Kann, fo bewegen fie fich auf diefer als Schichtwaffer
in horizontaler Richtung mit dem Schichtengefäll weiter und gehen
an den Talmänden, wo die undurchläffige Schicht ausftreicht, als
Schichtquellen zutage. So entftehen nicht felten auf größeren
oder geringeren Streden YuellhHorizonte,
Sinen folgen Quellhorizont Haben wir z. B. am Rand der
unteren Schuffenterraffe von Moos bis Mariabtunn!), das von
1) Erl. zur Geol. Spezialf, Bl. 180. Tetinanag S. 81.