Full text: Beschreibung des Oberamts Tettnang (14)

SGradmann, SGewäljer. 
59 
feiner reichen, nit einem Marienbild gefhmücten Duelle den Namen 
hat; ähnlich am Südrand des Argental8 von Begnanu bis Langnau, 
und wieder am Hang des Argentals8 bis Primisweiler. Aber auch 
fonft fehlt e& an den Steilrändern der Terraffen fajt nirgends an 
Meineren und größeren Quellen, 
Cbenfo bildet der Mollaffefandftein allgemein, wo er an 
den Talhängen ausftreicht, einen ftändigen OQuellhorizont‘), fo im 
Argental von Summeran bis hinauf nach Engelig und wieder im 
Tal der Rotacy von Neuhau8Z aufwärts. 
Aber keineswegs überall wird im Bereich der lockeren Aufs 
ichüttungen das Niveau des Bodenwafjfers durch eine unterteufende 
undurchläffige Schicht beftimmt. Reichen die Loferen Anffchitttungen 
bi8 unter den Wafferfpiegel des entwäffernden Fluffes hinab, wie 
dies namentlich in den unterften Terraffen der großen Zäler regel= 
mäßig der Fall ift, dann wird das Niveau des Bodenwaffer8 nur 
noch durch das Verhältnis zwifchen Zufluß, RKeibungswiderftand 
und Spiegelhöhe des entwäffernden Fluffes oder See8 beftimmt; 
28 hebt fich und fenkt fich mit dem offenen Wafferfpiegel, und 
wir haben dann echtes Grundwaffer vor ung. Der Grund» 
wafferfpiegel befigt regelmäßig ein leichtes Gefäll vom Rand des 
Talgehänges8 zum Spiegel des FHuffes oder Sees hinab. Diele 
Unabhängigkeit des @Orundwaffers8 von einer untertenfenden undurdh- 
(äjfigen Schicht wird oft bverfannt. DBedürfte ec8 eines Beweifes 
dafür, fo wäre er durch die Erfahrungen im unteren Argental 
gegeben, Dort fenkte fich infolge der Argenkorrektion der Spiegel 
de8 Fluffes und zugleidh damit auch der Grundwafjferfpiegel; die 
Schachtbrunnen in Oberdorf verfiegten, und das Waffer mußte 
erft in größerer Tiefe aufS neue gefaßt werden”). 
Yu) das echte Grundwafjfer kann in Duellen Zutage treten, 
nämlich da, wo fi der Talboden unter den Srundwafferfpiegel fenfkt. 
Dies ift ebenfalls im unteren Argental bei Hemigkofen, Oberdorf, 
Gießen, Apflan zuweilen der Fall; e8 erfcheint dan als Talquelle 
oder „Brunnenfluß“, wie man in Argental fagt, und firömt als 
offener Wafferlauf entweder zur Argen oder verliert fich auch 
wieder im durchläffigen Talgrund. Diefe Brunnenflüffe haben 
infolge der Fünftlihen Senkung des Argenfpiegel8 ebenfalls ftarf 
abgenommen, und die Dhiedurch gefhädigten Wafferwerksbefiber 
von Vangenargen mußten fi nach einem Erjaß durd) Anlegung 
1) Erl. zur Geol. Spezialt. Bl. 181, Neukirch S. 89. 
2) Erl. zur Geol, Spezialt, Bl. 180. Tettnang S. 80;
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.