Gesellschaft für Naturkunde
Die Jahreshefte sollen ein graphisch ansprechend gestaltetes Äußeres
erhalten, aus dem man die Fachrichtungen unserer Gesellschaft ablesen
kann. Wesentlicher ist aber eine neue Gliederung innerhalb des Umschlages
in drei Kategorien, Ab 1976 soll ein erster Teil Fortschrittsberichte über
von uns gepflegte Wissenschaftszweige darbieten; bewußt sollen auch
lebenswichtige, praktische Themen angesprochen werden. Vor allem von
diesen Aufsätzen erhoffen wir uns das Interesse aller Mitglieder und eine
gute Werbewirksamkeit. Sie werden vom Vorstand gezielt angefordert,
müssen leicht faßlich, aber wissenschaftlich einwandfrei geschrieben und
dürfen nicht zu umfangreich sein. Der zweite, größte Teil soll wie seither
den Original-Abhandlungen der Vereinsmitglieder vorbehalten bleiben.
Die Berichte aus dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart und
dem Vereinsleben bilden den Schluß.
Dies sind gewiß keine großartigen Reformvorschläge, aber sie markieren
einen Anfang. Doch wird sich kein neuer Weg beschreiten lassen, und es
wird keine Sicherheit für die Fortführung der fast 150jährigen Vereins-
tradition geben, wenn nicht breite Mitgliederkreise mitgehen, mitdenken
und mitarbeiten. Wir möchten Sie bitten, unsere Veranstaltungen zahlreich
zu besuchen, Gäste mitzubringen und als Mitglieder zu werben. Wir möch-
ten Sie bitten, hierdurch und vielleicht auch durch an die Vorträge an-
schließendes Beisammensein menschliche Kontakte zu schaffen, welche dem
in unserer Zeit so verderblichen Hang zur Abkapselung und Anonymität
entgegenwirken.
Eine wissenschaftliche Gesellschaft muß echt leben, ihre Mitglieder
müssen ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln. Sie müssen in eine
Wechselwirkung zum die Geschäfte gestaltenden Vorstand treten, durch
Entgegennahme des Gebotenen, aber auch durch Anregung und schöpfe-
rische Kritik. So wie Sie uns durch rege Beteiligung Mut zu weiteren Ex-
kursionen gegeben haben, so schenken Sie uns bitte durch zahlreiches Er-
scheinen und fruchtbares Diskutieren den Mut zu weiteren Veranstaltungen
aller Art und zur Erhaltung der Gesellschaft überhaupt.“
Veranstaltungen im Jahre 1973
11. Januar. — Dr. J. Wınrter (Frankfurt/M.): „Umweltfaktoren und
Struktur devonischer Brachiopodenfaunen‘“.
° Februar. — Dipl.-Geol. J. Geister (Stuttgart): „Über karibische
Korallenriffe, dargestellt am Beispiel der Insel San Andres“.
Die beiden obgengenannten Vorträge waren zugleich Kolloquiums-
veranstaltungen des Instituts für Geologie und Paläontologie der Uni-
versität Stuttgart.
15. Februar. — Dozent Dr. P. ScHorFEr (Freiburg i. Br.): „Regulation
der Enzymsynthese in Keimpflanzen durch Licht (Phytochrom)“.
Dieser Vortrag war zugleich eine Kolloquiumsveranstaltung des Bio-
logischen Instituts der Universität Stuttgart.
März. — Dr. KiLAvus RucE (Ludwigsburg): „Brutbiologie und Öko-
logie mitteleuropäischer Spechte“.
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 129 (1974)