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Das enorme Kleinsäugerangebot auf den Riedwiesen führt zu großen
Winteransammlungen von Mäusebussarden (1972/73 113 Ex), Turmfalken
(bis 19 Ex), zur Überwinterung von Graureihern (bis maximal 8 Ex im
Winter 1972/73) und unregelmäßig auch von Kornweihen (im Winter
1972/73: 1,4 Ex).
Als Rastbiotop für Wasservögel erreicht das Pfrunger Ried kaum Be-
deutung. Die zahlreich vorhandenen, alten Torfstiche zeigen alle Phasen
der Verlandung. Sie sind aber vermutlich zu klein und zu flach. Ihre
Wassertiefe ist wohl nur an wenigen Stellen größer als 1 m. Viele dieser
Tümpel liegen in der „Kleinen Traube“ und werden ungünstig von ho-
hem Birkenwald umgeben. Die in jüngster Zeit entstandenen Seen sind
zwar tiefer, aber ohne Pflanzenbewuchs und werden zudem noch ständig
beunruhigt. So kommt es, daß zur Zugzeit maximal 400 Stockenten auf
den Wasserflächen einfallen und rasten. Außer der Krickente treten ande-
re Schwimmenten nicht in größerer Zahl auf, Tauchenten (bis auf Reiher-
ente) sogar nur in wenigen Fällen. Für die Limikolen sind kaum Flach-
ufer mit Schlick- und Schlammflächen vorhanden. Zur Zugzeit sieht man
sie deshalb nur gelegentlich an den vegetationsarmen Torfstichen. Nach
Überschwemmungen der Riedwiesen können jedoch größere Scharen
beobachtet werden: Kiebitz bis 300 Ex, Bekassine bis 150 Ex und Kampf-
läufer bis 50 Ex. Die übrigen Limikolen sind nur spärliche bis seltene
Gäste. Zu den regelmäßigsten zählen noch Waldwasserläufer, Flußufer-
läufer und Großer Brachvogel.
Der Eisvogel, ein regelmäßiger (Herbst-)Gast mit bis zu 4 Ex ist so-
wohl an den Riedweihern als auch an den Fließgewässern anzutreffen.
Im Röhricht nächtigen, besonders im Spätsommer, 7—10000 Stare.
Mehr oder weniger große Schwärme (bis 300 Ex) von Zeisigen fallen
während der Zugzeit vornehmlich in den Erlen- und Birkenbeständen
ein. Seltener sind die alljährlichen Beobachtungen von Birkenzeisigen im
Winterhalbjahr. Doch wurden hiervon in Invasionsjahren größere Einflü-
ge mit Schwärmen bis zu 200 Ex (Winter 1967/68) registriert. Alljährli-
che, bzw. regelmäßige Durchzügler sind Fischadler, Rohrweihe und
Purpurreiher, die alle sogar schon einmal im Gebiet übersommert haben.
Zu den seltenen Gastvögeln wären Rallenreiher, Schwarzstorch, Zwerg-
schwan, Seeadler, Schlangenadler, Weißflügelseeschwalbe, Schlagschwirl
und Bartmeise zu zählen.
Der Lengenweiler See, ein ca 5 ha großer Toteissee, und der oligotro-
phe Hoßkircher See, ein 17 ha großer noch unverlandeter Moränenrestsee
(GöTTLICH 1960), haben ornithologisch nur eine untergeordnete Bedeu-
tung. Bläßhühner (3—5 Bp), Zwergdommel (1—2 Bp), Teichrohrsänger,
Rohrammer und Drosselrohrsänger (0—1 Bp), neben einzelnen Stocken-
ten, 1—3 Haubentaucherpaaren und vermutlich der Wasserralle schreiten
an diesen beiden beliebten Badeseen zur Brut.
Der Guggenhauser Weiher dagegen ist ein Kleinod. Der Schwarzhals-
taucher hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und 1972 das vor-
läufige Maximum mit 16 Bp erreicht. Der Fortbestand dieser Kolonie ist
Jh. Ges. Naturkde. Württ. 129 (1974)
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