Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 141, 1986)

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GerD DıetTL und Hans-Jöre NIEDERHÖFER 
cephalen-Schicht setzten nämlich ScHMIDT-Kaıer und Zeıss (1973: 159) mit 
dem Unter-Callovium gleich. Allerdings konnte Carı0u (1980) nachweisen, 
daß Macrocephalen über das Unter-Callovium hinaus bis in die jason-Zone des 
Mittel-Calloviums hinreichen können. Neuere, noch unveröffentlichte Auf- 
sammlungen durch das Staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart im Be- 
reich des Schwäbischen Juras, bestätigen den Befund von CArı0v. Bezogen auf 
den Fränkischen Jura, wäre also auch hier nicht auszuschließen, daß die jason- 
Zone schon im oberen Bereich der Macrocephalen-Schicht einsetzt. Dies 
würde für die von Mung angeführten Heteromorphen bedeuten, daß sie wie in 
Württemberg auch in Franken nur in der jason-Zone auftreten. 
Zur endgültigen Klärung der stratigraphischen Verhältnisse des unteren und 
mittleren Calloviums in Franken bedarf es aber noch einer ausführlichen Revi- 
sion der entsprechenden Schichtenfolge worauf schon Zeıss (1977: 11) zu 
Recht hingewiesen hat. 
Vergleicht man den schwäbischen Neufund von Abb. 2a, b, c mit den älte- 
ren Paracuariceraten aus der macrocephalus-Zone und der stratigraphisch jüng- 
sten Art P. incisum aus der jason-Zone, ergeben sich gewisse morphologische 
Unterschiede. Paracuariceras sp. (? n. sp.) weist im Gegensatz zu P, giganteum 
und P. acuforme eine schwächere Skulptur auf und gleicht hier eher P. incisum. 
Die Lobenlinie steht in ihrer Entwicklung zwischen den anderen Arten. Im 
Gegensatz zu P. acuforme und P. giganteum ist bei Paracuariceras sp. (? n. sp.) 
der U, größer als der L (siehe Abb. 3). Mit diesem Merkmal gleicht Paracuarice- 
ras sp. (? n. sp.) eher P. incisum, unterscheidet sich aber von diesem durch eine 
stärkere Ziselierung der Sättel. In der Adultgröße gleicht Paracuariceras sp. (? 
n. sp.) eher den Arten aus der macrocephalus-Zone. Paracuariceras sp. (? n. sp.) 
steht also nicht nur stratigraphisch, sondern auch in seiner phylogenetischen 
Entwicklung zwischen den anderen bisher bekannten Arten der Gattung Para- 
cuariceras. Diese Beobachtung weist bei dem Neufund aus der calloviense-Zone 
auf eine neue Art der Gattung Paracuariceras hin. Zur endgültigen Festlegung 
einer neuen Art bedarf es aber vollständigerer Funde. 
Schrifttum 
Carıov, E. (1980): L’&tage callovien dans le Centre-Ouest de la France. I. Stratigraphie et 
PalgogEographie; II. Les Reineckeiidae (Ammonitina): Systematique, dimorphis- 
me et Evolution, 1-3. — Thöse des Sciences. Univ. Poitier, 828 S.. 276 Abb., 71 
Taf.; Poitier. 
DıetL, G. (1978): Die heteromorphen Ammoniten des Dogger. — Stuttgarter Beitr. Na- 
turk., B, 33: 97 S., 20 Abb., 11 Taf.; Stuttgart. 
(1981): Über Paracuariceras und andere heteromorphe Ammoniten aus dem Macro- 
cephalen-Oolith (Unter-Callovium, Dogger) des Schwäbischen Juras. — Stuttgarter 
Beitr. Naturk., B, 76: 16 5., 2 Abb., 2 Taf.; Stuttgart. 
Dorn, C. (1921): Zur Stratigraphie des mittleren und oberen Doggers in der Umgebung 
von Ebermannstadt (Nördliche Frankenalb). — Sitzungsber. phys.-medizin. Sozietät 
Erlangen, 52/53 (1920/1921): 3—54; Erlangen. 
Kumn, O. (1935): Kurze Übersicht über die Stratigraphie und Fauna des fränkischen 
Calloviums. — Zbl. Miner. Geol. Paläont., Abt. B, 8: 311—319; Stuttgart. 
ih. Ges, Naturkde. Württ. 141 (1986)
	        
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