Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 147, 1992)

Ein weiterer grallatorider Fährtenrest aus dem Stubensandstein 
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Abb. 3: Habitusbild von Syntarsus RAATH (nach Skelettrekonstruktion und Körperum- 
rißbild von G. PAUL in COLBERT 1989). 
malen, welche auf die statistische Bestimmtheit einer Fährtenart Einfluß haben 
(DEmaATHrEU 1990: 101) und außerdem können Zehenbreite und Vorhanden- 
sein oder Nichtvorhandensein von Phalangen-Gelenkpolstern innerhalb einer 
Fährtenart stark variieren (vgl. DEmaATHIEU 1990: 103). 
Deutlich ist die Ähnlichkeit der rekonstruierten Fußskelette der beiden 
Trittsiegel hinsichtlich absoluter Größe der Phalangen und Lage der Pha- 
langengelenke der Zehen I-IV zueinander. Wären genügend Trittsiegel mit 
den hier beschriebenen Merkmalen vorhanden und könnten statistische Me- 
thoden zur Anwendung kommen, so würden die beiden Trittsiegel Abb. 2A 
und 2B sehr wahrscheinlich zur gleichen Fährtenart gehören. 
Alle bereits angegebenen paläoichnologischen Vergleiche (HADERER 1990: 8) 
und auch alle osteologischen Vergleiche (HADERER 1990: 10) gelten im vorlie- 
genden Fall in gleicher Weise wie für das Rühlenbach-Trittsiegel: Der Fährten- 
erzeuger war sehr wahrscheinlich ein Theropode, sehr ähnlich Syntarsus 
RAATH aus dem Unteren Jura (Abb. 3). Alle anderen, nach ihren Fußskeletten 
bekannten ursprünglichen Theropoden der Oberen Trias erfüllen die Merk- 
male 1 und 2 oder zumindest eines der beiden Merkmale nicht: Procompsogna- 
thus E. Fraas ist sehr klein und hat eine überaus lange Mittelzehe (HADERER 
1988: 7). Liliensternus WeLLes hat nur am distalen Ende von Metatarsale IV 
eine gerundete Gelenkoberfläche (HADERER 1990: 11) und Coelophysis Core hat 
an den distalen Enden von Metatarsale II und IV Rollengelenke (CoLBERT 1989: 
109). Für einen Syntarsus-ähnlichen Erzeuger spricht auch die große Ähnlich- 
keit des rekonstruierten Trittsiegels von Syntarsus RAatH (Abb. 2C) mit den 
beiden Trittsiegeln Abb, 2A und 2B. 
Mit dem hier vorgestellten Neufund liegen somit nun zwei Trittsiegel von 
voneinander relativ weit entfernten Fundorten im Stubensandstein Württem- 
bergs vor, welche einem Syntarsus-ähnlichen Erzeuger zugeschrieben werden 
können. 
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Herrn BRONN sei an dieser Stelle besonders dafür gedankt, daß er die Fährtenplatte 
dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart (SMNS) schenkte und sie damit 
Ih. Ges. Naturkde. Württ. 147 (1992)
	        
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