Full text: Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg (Bd. 147, 1992)

Beobachtungen auf Dauerquadraten im Irndorfer Hardt 
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Fichten sollten — dort wo sie unerwünscht sind — möglichst frühzeitig wieder 
entfernt werden. Bei ihnen ist kein Stockausschlag zu befürchten, jedoch entste- 
hen beim Entfernen älterer Fichten(gruppen) oft unbewachsene Bodenstellen. 
Diese können Einfallstellen für unerwünschte Ruderalpflanzen sein. Stellenwei- 
se lästig wird im Irndorfer Hardt auch ein starker Aufwuchs von Wurzelspros- 
sen bei der Zitterpappel (Populus tremula). Besonders geschieht dies, wenn im Be- 
reich älterer Zitterpappeln im Zuge von Pflegemaßnahmen ausgelichtet wird. 
8.3. Zwergsträucher der bodensauren Standorte 
Auf bodensauren Standorten kommen gern Zwergsträucher aus der Familie 
der Ericaceae vor. In den aufgenommenen Dauerquadraten war vor allem in 
den gemähten Parzellen das Heidekraut (Calluna vulgaris) oft reichlich vertre- 
ten, in den Dauerquadraten VII und IX kommt auch die Preiselbeere (Vacci- 
nium vitis-idaea) vor. Die Heidelbeere (Vaccium myrtillus) war in den Dauer- 
quadraten nicht vertreten, kommt aber im Irndorfer Hardt vereinzelt im 
Bereich von Birkenhainen ebenfalls vor. 
Der bemerkenswerteste Zwergstrauch des Irndorfer Hardts ist jedoch die 
Bleichweide (Salix starkeana), die heute auf der Schwäbischen Alb aktuell nur 
noch in 3 Bereichen nachgewiesen ist. 
Heidekraut (Calluna vulgaris) 
Calluna vulgaris kam in 9 von 13 Dauerquadraten vor. Die Art fehlt in den 
relativ hochgrasigen Sukzessionsstadien der Dauerquadrate VIII, XI, XII und 
XII. Dagegen scheint ihr regelmäßiges Abmähen der Flächen nicht zu scha- 
den. Sie bleibt dadurch eben sehr nieder und kommt auch weniger zum Blü- 
hen. Sie ist jedoch vegetativ so regenerationsfreudig, daß sie sich auf den 
meisten Flächen im Beobachtungszeitraum 1980-1990 gut gehalten hat. Auf 
den Dauerquadraten I, IV und X zeigte sie gegenüber den Anfangsjahren eine 
leichte Abnahme, auf II und III nach einer vorübergehenden Depression wieder 
den alten Stand. Bei gelegentlichem Nichtabmähen kann die Art ausreichend 
zur Blüte und Samenbildung gelangen. Die Art wurde nur in jeweils 10 Teilflä- 
chen der Dauerquadrate aufgenommen (vgl. daher die Tabellen 1 bis 10). 
Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) 
Tabelle 15 
Die Preiselbeere war im Dauerquadrat IX mit hoher Präsenz und beachtli- 
chen Artmächtigkeiten im Bereich eines lichten Birkenbestandes vertreten. 
Hier hat sie sich gut gehalten und eher etwas zugenommen (vgl. Tabelle 15). 
Die Fläche wurde nur im Abstand einiger Jahre zur Entfernung des Birkenauf- 
wuchses gemäht. 1983 wurde sie auch erstmals im Dauerquadrat VII gefunden 
und zeigt seither eine leicht zunehmende Tendenz, obwohl diese Fläche öfters 
gemäht wurde als das Dauerquadrat IX. 
SCHWABE (1990 a) beobachtete in Borstgrasrasen des Schwarzwaldes bei dieser 
Art eine gute Vitalität in brachliegenden Flächen, dagegen eine sehr große 
Empfindlichkeit gegen Düngungseinflüsse durch Gülleausbringung oder Rin- 
derfäkalien bei erneuter Beweidung. 
Jh. Ges. Naturkde, Württ. 147 (1992) 
{0 Th. Naturkde. Württ. 147 (1992)
	        
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