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URSULA LAUXMANN
Endothek: Gesamtheit der Dissepimente innerhalb der Wand.
Exothek: Gesamtheit der Dissepimente außerhalb der Wand.
Kelch: Oberfläche eines Polypares. Die Kelchoberfläche kann, bedingt
durch die Form der Septenoberränder konvex, konkav oder trichterförmig
sein.
Kelchgrube (= Columellarraum, = Axialraum): Der Raum zwischen
den Innenrändern der Septen.
Kelchrand: Oberes Ende der Theka. Die Kelchwand kann je nach
Form der Septen (und Costae) sehr schmal und scharf oder breit und gerun-
det sein.
Knospung: Ungeschlechtliche Fortpflanzung der Polypen. Man unter-
scheidet zwischen Kelchteilung und, je nach Lage zum Kelch, zwischen ex-
tracalicinaler, extracalicinal-marginaler, intracalicinaler oder intercalicina-
ler Knospung.
Pali: Vertikale, meist stabförmige Elemente zwischen der Columella und
den Innenrändern der Septen.
Perithek: Bei massigen, kolonialen Korallen der Raum zwischen den
Kelchen.
Polypar (= Corallit): Das Skelett eines Individuums innerhalb eines
Stockes. Dies entspricht bei solitären Korallen dem Corallum.
Septen: Vertikal angeordnete Kalkblättchen, die von der Theka aus in
das Innere des Polypares reichen. Sie bestehen aus einem costalen Teil
(außerhalb der Theka) und einem septalen Teil (innerhalb der Theka),
wobei die Wand die Trennlinie bildet. Bei der Beschreibung der Septen-
form werden, bezogen auf das Kelchzentrum, die Begriffe Septeninnen-
rand, Septenoberrand, Septenaußenrand und Septalflanken verwendet.
Stereom (= Sklerenchym): Sekundäre Ausscheidung von Skelettmate-
rial, die den Septal- und Basalapparat überzieht.
Wand (= Theka): Vertikalstruktur, die das Lumen der Polypare umgibt
und nach außen abgrenzt. Sie kann aus unterschiedlichsten Skelettelemen-
ten aufgebaut werden.
Durch numerische Daten angegebene Merkmale:
Abstand der Kelchzentren, Kelchdurchmesser (bei ovalen Kelchen wird der
kleine (d) und große (D) Durchmesser angegeben), Zahl der Septen, Zahl der
Costae, Höhe des Corallums (bei solitären Korallen), Anzahl der Kelche pro
Quadratzentimeter. Maße, wie die Zahl der Septen bzw. der Costae oder An-
zahl der Dissepimente pro Längeneinheit werden nicht verwendet, da diese
Maße, bedingt durch verschiedene Altersstadien und unterschiedliche Erhal-
tung sehr variabel sein können. Besonders deutlich wird dies bei den Arten der
Gattung Rhipidogyra, die in juvenilen Stadien durchaus 5 bis 6 Septen auf 5 mm
Kelchrand aufweisen können. Mit zunehmendem Alter und Größe verdicken
sich die Septen sekundär durch Anlagerung von Stereom aber so stark, daß auf
5 mm nur noch 2 dicke Septen auftreten. Außerdem wird bei Arten, deren Kel-
che stets unterschiedlich lange Reihen bilden, auf die Angabe der Zyklen und
der absoluten Septenzahlen verzichtet, da es in diesen Fällen sehr schwierig ist
festzustellen, ob es sich um Septen eines oder mehrerer Zyklen handelt. Statt
Th. Ges. Naturkde. Württ. 147 (1992)