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FRANZ RENNER und Joser KIECHLE
2. Untersuchungsgebiete und Methodik
2.1 Untersuchungsgebiete
Grundlage dieser Arbeit sind zwei Aufsammlungsserien aus den Jahren 1990
und 1991, die unter verschiedenen Fragestellungen die epigäische Spinnenfauna
unterschiedlicher Bereiche im Stadtgebiet von Stuttgart untersuchten. Es lassen
sich zwei räumliche und zeitliche Einheiten unterscheiden:
Das Untersuchungsgebiet von 1990 erstreckt sich mehr oder weniger U-för-
mig von den Unteren Schloßgärten, über Rosensteinpark, Leibfried’sches Ge-
lände, Wartberg-Steinberg-Gebiet, Feuerbacher Heide zum Kräherwald. Am
tiefsten liegt der Untere Schloßgarten mit 230 m NN, am höchsten die Feuer-
bacher Heide mit 390m NN. Weitergehende Informationen zu diesen Probe-
flächen und deren Geschichte sowie zu Geomorphologie und Klima finden
sich bei TRAUTNER (1991). 1991 wurden, ergänzend zu anderen Tiergruppen
des Neckarufers im Bereich des Voltasteges und der Aubrücke, in Stuttgart-
Bad Cannstatt auch die Spinnenfänge ausgewertet. In Tabelle 1 sind alle Probe-
flächen kurz charakterisiert.
2.2 Methoden
Zur Erfassung der epigäischen Spinnenfauna wurden überwiegend Bodenfal-
len verwendet; ergänzende Handaufsammlungen wurden nur lokal durchge-
führt und spielen eine untergeordnete Rolle. Die Methodik der Bodenfalle
wird u. a. von MüLLer (1984) ausführlich diskutiert. Ihre Anwendung auf Spin-
nen bei der Bearbeitung landschaftsökologischer Fragestellungen wird von
KIECHLE (1992) analysiert.
Als Bodenfallen dienten — wenn nichts anderes in Tabelle 1 angegeben —
ebenerdig eingegrabene, steilwandige Kunststoffbecher (handelsübliche Trink-
becher) mit 65-70 mm Durchmesser. Die Anzahl der Fallen pro Standort und
die Expositionszeit sind in Tabelle 1 genannt. Als Fangflüssigkeit wurde ca.
70 % Athylenglykol verwendet.
Zur Auswertung gelangten nur adulte Spinnen. Subadulte und juvenile Indi-
viduen wurden nicht berücksichtigt. Die quantitativen Aussagen in Kap. 3 ba-
sieren auf den Bodenfallenfängen von 1990 und 1991. Da Expositionszeit-
räume, Fallenzahlen und Fallenmodelle nicht auf allen Probeflächen identisch
waren, erschien es sinnvoll, zum Vergleich der Einheiten die Dominanzwerte
der Arten heranzuziehen.
2.3 Dank
Wir danken JÜRGEN TRAUTNER und der Arbeitsgruppe für Tierökologie, Filderstadt,
für die gute Zusammenarbeit und dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart
für die gewährte Unterstützung. Herrn und Frau RıcHTER (Stuttgart-Zuffenhausen)
sowie RıcHARD Buos, Roman DıscHLer, FALe-Horst EPPInG und CARSTEN LEIDENROTH
(alle Stuttgart) danken wir für das Sammeln und Überlassen von einigen Spinnen.
Kart Hermann Harms (Rheinstetten) danken wir für die Präzisierung einiger Fund-
daten.
Ih. Ges. Naturkde. Württ. 147 (1992)