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EUGEN A. EISENHUT
Kenntnissen (vgl. P. WURSTER 1964) für die klimatischen Verhältnisse zur
Schilfsandsteinzeit weniger denn je zutrifft. K. MÄGDEFRAU (1931) behandelt
die fossile Gattung Pleuromeia in. einer umfassenden Abhandlung. Darnach
stammen die meisten Funde von Pleuromeia sternbergi in Deutschland bis
jetzt aus den Grenzschichten zwischen Mittlerem und Oberem Buntsandstein
‘Chiroteriensandstein). Das mit dem hier in Frage stehenden Fund am be-
sten vergleichbare Stück ist auf Tafel III, 3 der Arbeit von K, MÄGDEFRAU
dargestellt. Es handelt sich dabei allerdings um eine Jungpflanze, die nur
etwa ein Viertel der Ausmaße des vorliegenden Gaildorfer Funds erreicht
hat. Anderwärts (Wladiwostok) fanden sich Reste von Pleuromeia sogar zu-
sammen mit Lamellibranchiern und Brachiopoden, wie wir sie sonst vom
Muschelkalkmeer kennen. Daher ist mit K. MÄGDEFRAU (1931, S. 133) die
Pleuromeia eher als Halophyt denn als Wüstenpflanze zu betrachten. Stam-
mesgeschichtlich vereint sie (1931, S. 136) die Sigillarien des Paläozoikums
mit der Kreidegattung Iso&tes,
Pleuromeien sind bis jetzt nur bis zur Buntsandsteinzeit nachgewiesen.
Doch beschrieb J. SCHUSTER (1933, S. 239-240) ein der Pleuromeia naheste-
hendes Bärlappgewächs aus dem Lettenkeupersandstein von Thüringen als
Bedheimia. Auch ist das Auftreten von Bärlappen in jüngerer Zeit (W. JUNG
1960) durch Untersuchung von Megasporen in Rät-Lias-Grenzschichten
wahrscheinlich gemacht worden. Es ist auf jeden Fall außerordentlich be-
dauerlich, daß uns ein ursprünglich so wohlerhaltenes, paläobotanisches
Zwischenglied durch die widrigen Fundumstände heute nur unvollständig
zur Verfügung steht.
Schrifttum
Junc, W.: Die dispersen Megasporen der fränkischen Rhät-Lias-Grenzschichten. —
Palaeontographica, Beitr. z. Naturg. d. Vorzeit 107, B, S. 127-170. Stuttgart
1960.
Lıincg, O.: Fossile Wurzelböden aus dem Mittleren Keuper, — Natur und Volk 73,
S. 226-234, Frankfurt 1943.
MÄGDEFRAU, K.: Zur Morphologie und phylogenetischen Bedeutung der fossilen
Pflanzengattung Pleuromeia. — Beih. z. Bot. Centralbl. 48, II, 1, S. 119-140.
Dresden 1931.
SCHMIDT, M.: Die Lebewelt unserer Trias. 461 S., Öhringen 1928.
SCHUSTER, J.: Bedheimia, ein Bärlappgewächs aus dem Keuper Thüringens. — Beitr.
z. Geologie von Thüringen II, S. 239-240. Jena 1933.
WourstEr, P.: Geologie des Schilfsandsteins. Mitt. Geol. Staatsinst. Hamburg 33,
S. 1-140. Hamburg 1964.