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Der Söhrenberg bei Waiblingen
von der im Sommer und Herbst am meisten die blauen Blüten der Bergaster
(Aster amellus) auffallen. Von der Höhe des Berges genießt man einen
schönen Ausblick besonders nach Westen auf den Stuttgarter Raum, wie um-
gekehrt der Söhrenberg von weit her vor der ragenden Kulisse des Korber
Kopfes zu sehen ist (Abb. 1).
Was den geologischen Bau des Söhrenberges anlangt, so stellten sich
hier seit langem Probleme, deren Lösung bisher nicht gelungen war. Sie wa-
ren vor allem bedingt durch den Mangel an geeigneten Aufschlüssen. Ledig-
lich am Südfuß des Berges sind bei 300-310 m NN Gipslager der Grundgips-
schichten des Gipskeupers erschlossen, die früher abgebaut worden sind.
Außerdem finden sich auf dem Gipfel des Söhrenberges, und zwar auf des-
sen südwestlichem Vorsprung, in unregelmäßiger Lagerung mächtige Blöcke
eines harten, grobkörnigen Sandsteins, die ihrer Beschaffenheit nach nur als
Stubensandstein gedeutet werden können. Das Vorkommen dieser Stuben-
sandsteinblöcke auf dem Gipfel des Söhrenberges veranlaßte P. VOLLRATH
(1924; 1925) zu der Annahme, der Berg liege tektonisch versenkt in einem
Graben. Der Höhenunterschied zwischen dem am benachbarten Korber Kopf
anstehenden Stubensandstein und den Stubensandsteinblöcken auf dem
Söhrenberg beträgt tatsächlich mindestens 70 m. Die Annahme P. VOoLL-
RATHS Schloß ein, daß die Stubensandsteinblöcke des Söhrenberges unter-
lagert seien von den älteren Keuperschichten (Obere Bunte Mergel, Kiesel-
sandstein, Untere Bunte Mergel usw.). wofür allerdings kein Nachweis er-
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Abb. 2. Profil, erschlossen durch Baugrube auf der Nordseite des Söhrenberges.
Unten ein Gipsstock des mittleren Gipshorizontes, darüber bunte Mergel des Gips-
keupers. Im Hangenden (unter der Bretterwand) Blöcke und kleinere Gesteins-
:irümmer von Stubensandstein. (Die Erdmassen über der Bretterwand sind Aushub
aus der Baugrube.)