Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 121, 1966)

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OSsKAR SEBALD 
macrostachya bezeichnet. Die umfangreichen Studien CAJANDERS ließen es 
aber angebracht erscheinen, ihr Artrang zuzugestehen. Sie ist morpholo- 
gisch gut abgegrenzt und zeigt nach C. ein besonderes Verbreitungsgebiet. 
In Skandinavien bevorzugt die C. hartmani die südlichen Teile, während die 
C. buxbaumii mehr den Nadelwaldgürtel und in einer besonderen Unterart 
die Fjellregion bewohnt. C. schreibt, „daß Carex hartmani in Eurasien und 
zwar in den mehr temperierten Gegenden weit verbreitet ist. Es ist sehr 
wahrscheinlich, daß sie in Mitteleuropa, wenigstens in den Niederungen, 
die häufigste Form der Kollektivart repräsentiert“. Da früher die beiden 
Arten nicht auseinander gehalten wurden, kann man sich aber für Mittel- 
europa heute noch kein genaues Bild ihrer Verbreitung machen. 
DieHauptunterschiede der C. hartmani und C. buxbaumti liegen 
in der Art der Verteilung der Ähren auf den gesamten Blütenstand (Abb. 1). 
Bei C. hartmani sind. die obersten zwei bis drei weiblichen Ähren viel kürzer 
als die unteren und der Endähre dicht genähert. Bei C. buxbaumii sind die 
weiblichen Ähren in der Größe gleichmäßiger und voneinander und von der 
Endähre getrennt. Die Endähre weist bei C. hartmani an ihrer Basis nur 
wenige oder gar keine männlichen Blüten auf. Bei C. buxbaumii sind in der 
Regel viel mehr männliche Blüten vorhanden. Im fruchtenden Zustand ist 
daher die Form der Endähre bei C. hartmani zylindrisch (Abb. 2), bei C. 
buxbaumii keulenförmig. Die Höhe der Halme schwankt zwischen 40 
und 70 cm. 
Die Bestimmung der im Mainhardter Wald gefundenen Pflanzen ergab 
zunächst nur Vorkommen der Carex hartmani. Die Fundorte sind auf Blatt 
1:25 000 Sulzbach/Murr (Nr. 6923): 
1. Altersbachtal westlich Hohenstraßen; 450 m; zahlreich in Pfeifengras-Seggen- 
wiese; 7. 6. 66 
Gugagengraben östlich Hohenegarten; 450 m; aufgeforstete Pfeifengras-Streu- 
wiese; 8. 6. 66 
Stammbachtal südwestlich von Mainhardt; 475m; aufgeforstete Pfeifengras- 
Seggenwiese; 8. 6. 66 
Wald Dachsbach östlich Finsterrot; 500 m; Pfeifengras-Streuwiese mit Fichten 
aufgeforstet; zahlreich; 7. 6. 66 
Wald Dachsbach zwischen Finsterrot und Ammertsweiler; 500 m; mit Erlen auf- 
geforstete, ehemalige Pfeifengras-Seggenwiese in feuchter Mulde; zahlreich; 
7. 6. 66 
Brenntenbühl westlich Maibach; 475 m; zahlreich in aufgeforsteter ehemaliger 
Pfeifengras-Seggenwiese in sumpfiger Mulde; 9. 6. 66 
Morgenweide westlich Lachweiler; 470 m; mit Fichten und Erlen aufgeforstete 
Binsen-Seggen-Pfeifengras-Streuwiese; 5. 7. 66 
Blatt 1 : 25 000 Pfedelbach (Nr. 6823): 
8. Beim Kibitzensee nördlich Geißelhardt; 480 m; in lichtem, pfeifengrasreichem 
Erlen-Kiefernwald auf ehemaligem Weiherboden; 5. 7. 66 
Von sämtlichen Vorkommen finden sich Belege im Herbar des Staatl. 
Museums für Naturkunde. Als einzige frühere Belege der Kollektivart aus 
dem württembergischen Gebiet fanden sich von K. MÜLLER gesammelte und 
bestimmte Pflanzen von Fundorten zwischen Eriskirch und Friedrichshafen. 
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