Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 121, 1966)

Carex hartmani und Carex buxbaumdii 
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Eine Durchsicht ergab, daß diese Pflanzen zu C. buxbaumii WAHLENBERG 
gehören. Es sah also zunächst aus, als ob wie bei uns die Vorkommen der 
beiden verwandten Arten räumlich klar getrennt wären. 
Bei der Suche nach weiteren Vorkommen stieß ich aber am 21. 6. 1966 auf 
der Hochfläche zwischen Brettach- und Ohrntal bei Gleichen auf einen Be- 
stand von Carex buxbaumii. Diese Segge wuchs ebenfalls in einer Streu- 
wiese, die mit Pappeln aufgeforstet worden war. Damit sind für das nord- 
württembergische Keuperbergland beide Arten nachgewiesen. 
Andererseits konnte S. Gönrs, die auf meinen Hinweis bei einer sich gerade 
bietenden Gelegenheit im badischen Bodenseegebiet auf Vorkommen der 
beiden Arten achtete, vom Naturschutzgebiet Hegne (Kr. Konstanz) eine 
Anzahl Belege sammeln, die alle zu Carex hartmani gehörten. Also kommen 
auch im Bodenseegebiet beide Arten vor. Wie die nähere Verteilung der 
beiden Arten ist, wäre noch zu ergründen. Auch in anderen südwestdeut- 
schen Gebieten, vor allem im Oberrheintal, wurden beide Arten festgestellt 
(D. KORNECK 1962, G. PuILIPPI 1960). A. CAJANDER (1935) weist für Fenno- 
skandien darauf hin, daß beide Arten durchaus auch zusammen vorkommen 
können, wobei Zwischenformen stets selten seien oder ganz fehlen. Wenn 
auch die Variabilität etlicher Merkmale bei beiden Arten ziemlich groß ist, 
so konnten doch die einzelnen Funde gut der jeweiligen Art zugeordnet 
werden, Gemischte Bestände traten in Nordwürttemberg bis jetzt noch nicht 
auf, so daß noch keine Beobachtungen über Bastardierungen gemacht wer- 
den konnten. 
Vergesellschaftung und Ökologie der Carex hartmani 
Die Vorkommen im Mainhardter Wald sind standörtlich und vegetations- 
kundlich recht einheitlich. Nach der ersten zufälligen Entdeckung wurden 
die übrigen Vorkommen durch Absuchen entsprechender Stellen gefunden. 
Es handelt sich um wechselfeuchte bis nasse Streuwiesen oder um junge 
Aufforstungen derselben. Solche Streuwiesen liegen meist umgeben von 
Wald in kleineren Tälern oder Mulden. Der Oberboden ist ein oft etwas 
sandiger, humoser oder gar etwas anmooriger Lehm. Der Unterboden dürfte 
besonders in den flacheren Mulden tonig sein und als Wasserstauer wirken. 
Als Bodentyp sind der Gley und Übergänge zum Pseudogley zu finden. Der 
Boden ist noch basenreich, aber nicht kalkkarbonathaltig. Die Bodenreaktion 
ist schwach sauer. Das Ergebnis von Bodenuntersüchungen, für die ich Herrn 
Oberforstrat Dr. Evzrs von der Baden-Württ. Forstlichen Versuchs- und 
Forschungsanstalt, Abteilung Botanik und Standortkunde. besonders danken 
möchte, war folgendes: 
Fundort pH-Wert Austausch-Calcium 
H.O KCI1 mv/100 z Boden 
Nr. 5 57 5,3 
Nr. 6 53 51 
13,4 
‘77
	        
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