Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 121, 1966)

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OSKAR SEBALD 
basenarmer Böden (Nardo-Juncetum) der Waldenburger Hochfläche nicht 
gefunden. 
Vergesellschaftung und Ökologie der Carex buxbaumii 
Der bisher einzige Fund der Carex buxbaumüi erlaubt für den Main- 
hardter Wald keine Beurteilung der ökologischen Amplitude. Der gefundene 
kleine Bestand steht nässer als die Bestände von Carex hartmani, nämlich 
am Rand einer kleinen, mit Wasser gefüllten Mulde innerhalb einer aufge- 
forsteten Streuwiese. Auch G. Puımiper (1960) stellt fest, daß diese Art streng 
an die nassen Molinieten gebunden ist, während C. hartmani sich in allen 
Ausbildungsformen finde. Beide Arten gedeihen nach E. OBERDORFER (1962) 
auch in Verlandungsgesellschaften. Carex buxbaumii ist nach S. SEGAL und 
V. WEstHOorFF (1959) in den Niederlanden charakteristisch für eine Über- 
gangsgesellschaft zwischen Scheuchzerio-Caricetea fuscae (Zwischen- und 
Flachmoore) und Molinietalia (Feuchtwiesen). Sie scheiden vom dortigen 
Cirsieto-Molinietum eine Subassoziation mit Carex buxbaumii aus. Trenn- 
arten dieser Subassoziation gegen andere Ausbildungen des Molinietums 
sind u. a.: Carex diandra, Carex lasiocarpa, Comarum mpalustre, Stellaria 
palustris, Menyanthes trifoliata. 
Nach den Befunden von G. Pry1LIPPI (1960) ist im Oberrheingebiet C. bux- 
baumü basiphiler als Carex hartmani. D. KORNECK (1962) stellte mit Aufnah- 
men aus dem nördlichen Oberrheingebiet zwischen Heidesheim und Ingel- 
heim (Kr. Bingen) eine Variante mit Carex buxbaumii der Subassoziation von 
Euphorbia palustris der Cnidium dubium-Juncus subnodulosus-Gesellschaft 
auf. Diese Gesellschaft gehört zur Gruppe der feuchten Molinieten und er- 
setzt die azidoklinen, binsenreichen Molinieten auf etwas basenreicheren 
Böden. 
In den Niederlanden kommen dagegen Zwischen- und sogar einzelne 
Hochmoorarten zusammen mit Carex buxbaumii vor. SEGAL und WESTHOFF 
sprechen von einer Tendenz, „daß C. buxbaumii vom Süden nach Norden 
and vom Osten nach Westen in allmählich nährstoffärmeren und zugleich all- 
mählich nässeren im Sommer weniger stark austrocknenden Standorten 
gedeiht“. 
Die Suche nach weiteren Vorkommen dürfte vor allem noch in binsen- 
and kleinseggenreichen Streuwiesen im östlichen Keuperbergland erfolg- 
versprechend sein. Aus der Gegend von Dinkelsbühl ist auf bayerischem 
Boden schon ein Fund bekannt (F. VOLLMANN 1914). 
Für Meldung von Fundorten und Einsendung von Belegen wäre der Ver- 
fasser dankbar. 
Anschrift: Dr. OsKAR SEBALD, Staatl. Museum für Naturkunde, Abt. für Botanik, 
714 Ludwigsburg, Arsenalbau 
Schrifttum 
BERTSCH, K.: Neue Gefäßpflanzen unserer Flora. — Diese Jh. 76, 1920. 
— Flora von Südwestdeutschland, 3. Aufl. — Stuttgart 1962. 
CAJANDER, A.: Über die fennoskandischen Formen der Kollektivart Carex poly- 
gama SCHKUHR. — Ann. Bot, Soc. Zool.-Bot. Fenn. Vanamo 5, 1985.
	        
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