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Jura (damals Lias genannt) angesetzt wurde. Man bohrte 1045‘
par., blieb aber immer in den dunklen Thonen und Mergelkalken,
und fand keine Kohle. Die Sache geschah auf Analogie hin mit
norddeutschen‘ Formationen, wo man bei Neustadt am Rüben-
berge, am Deister etc, in der Wealden formation (zwischen
Jura- und Kreidenformation ein Zwischenglied bildend) noch jetzt
brauchbare Kohle gewinnt, die früher von vielen Geologen in das
Liasgebiet gesetzt wurde. Wollte man die Wealder-Kohlen bei
uns erwarten, so müsste man sie auf der Höhe des weissen Jura
jenseits der Donau unter dem Alpenschult suchen.
2. Bei Schramberg am Schwarzwalde. Am diessei-
tigen Rande des Schwarzwaldes hat Herr von Alberti das
Steinkohlengebirge mit entschiedenen Gründen nachgewiesen. Es
sind daher bei Schramberg seit Jahren zusammenhängende Bohr-
versuche angestelll, man hat graue Sandsteine und schwarze
Schieferthone gefunden, die entschieden Kohlen andeuten; indess
steht das Urgebirge zu nahe, und das Feld zeigt sich bereits zu
klein, als dass auch hier bedeutende Resultate gehofft werden
dürften. Gleich ungünstig haben sich die Bohryersuche auf ba-
dischem Gebiet bei Gernsbach erwiesen. Demnach ist meine An-
sicht nun folgende:
Da sich am Schwarzwalde rings herum das Koh-
lengebirge findet; daselbst der bunte Sandstein
dasselbe noch oft in den tiefern Thälern bedeckt: so
wäre es wider alle Analogieen, wenn die Steinkoh-
lenformation weiter einwärts imBeckendesNeckars
fehlen sollte. Sie wirdnicht nur vorhanden, sondern
Wahrscheinlich noch stärker entwickelt sein.
Allerdings wäre es eine Ausnahme von: der geologischen
Regel, wenn der grosse Sektor zwischen schwäbischer und frän-
kischer Alp einerseits, und zwischen Schwarzwald, Odenwald und
Spessart andererseits, da er an seinem westlichen und nördlichen
Rande überall Anzeichen der Kohlenformation hat. in der Tiefe,
wo sonst die Formationen mächtiger zu werden pflegen, in Be-
ziehung auf Kohlengebirge leer ausginge. Selbst England, das
kohlenreichste Land der Erde, widerspricht diesem, und wir dür-
fen wohl einige Hoffnung darauf stützen, dass gerade Centralengland