Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 1-2, 1845-1846)

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unserm Würlttemherg geognostisch so ähnlich sieht. Auch Cen- 
tralengland bildet ein Hügelland aus horizontal gelagertem Newred 
(unserm bunten Sandsteine, Muschelkalk und Keuper entsprechend), 
westlich erheben sich die Berge wieder von Wallis, östlich die 
von Stonebrashhill, welche England vom 1100‘ hohen Cleavehill 
bei Cheltenham bis zum Roseberry Topping 1000‘ in Yorkshire 
65 Meilen lang durchziehen, und wie unsere Alp aus Jurakalk 
bestehen. In dieser grossen Sandstein- und Lettenebene würde 
man nirgends Kohlen gesucht haben, wenn nicht mitten darin 
Hügel mit steil fallenden Schichten des Uebergangsgebirges hervor- 
träten, die auf ihrem Rücken die mächtigsten Kohlen tragen, 
welche man in England kennt. Hierdurch war es den Engländern 
leicht, auch in Gegenden Kohlen zu suchen, wo man sie sonst 
nicht erwartet hätte ; nicht nur im Kohlengebirge, sondern auf der Höhe 
des Newred, selbst des Lias graben sie ein, sicher, darunter, wenn 
auch erst tief, das Kohlengebirge mit reichen Flözen zu finden. 
Ja jemehr sie untersuchen, desto mehr überzeugen sie sich, dass 
die entferntesten Kohlenfelder der Oberfläche tief unter‘ den jün- 
gern Flötzgebirgen in unterirdischem Zusammenhange stehen. ; 
Leider hat uns die Natur das Finden der Kohle nicht in 
gleicher Weise erleichtert, unsere Hoffnungen liegen vielmehr in 
unbekannter Tiefe begraben, wir müssen erst wagen, um unsere 
Reichthümer kennen zu lernen. 
Aber dieses Wagstück wird noch durch eine andere erfreu- 
liche Analogie unterstützt, durch ‚die des Salzes. Obgleich das 
Salzgebirge sich an vielen Punkten des Muschelkalkrandes nach- 
weisen lässt, so würde man doch vergebens hier am Ausgehenden 
Salz suchen, selbst wo die tiefern Thäler den Salzgyps schneiden, 
liegt kein Salz über Tage, höchstens dass eine ärmliche Salz- 
quelle den Schatz des Innern yermulhen lässt. Erst die beharr- 
lichsten Versuche‘ und Glück des Zufalls haben gelehrt, dass in 
der Tiefe des Bodens unter der Masse des Hauptmuschelkalkes 
Salzlager verborgen liegen, die nach den dürftigen Anzeichen der 
Oberfläche kein Sachverständiger wohl in solcher Mächtigkeit er- 
wartete. Heute setzt man‘ am Rande des Keupers, wo möglich 
elwas fern von tief eingeschnittenen Muschelkalkthälern, das Bohr- 
loch an, und ist‘ seines Fundes ziemlich gewiss. "Liegt also in 
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