Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 1-2, 1845-1846)

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Es wird gezeigt, dass man durch Kochen des Mineralwassers 
so viel kohlensauren Kalk im Niederschlag erhält, wie der ur- 
sprünglich vorhandene zusammt derjenigen Menge, welche durch 
Zersetzung der kohlensauren Bittererde mit schwefelsaurem Kalk 
(eine Zersetzung, die auch anderwärts in der Natur nachgewiesen 
wird) entstehen muss; der Versuch gab nämlich 6,634 Gr., also 
erzeugt 3,909 Gr. kohlensaurer Kalk durch Zersetzung von 3,150 
kohlensaurer Bitlererde mit 5,302 sehwefelsaurem Kalk. Es wird 
ferner nachgewiesen, dass durch Crystallisation in anhaltender 
heftiger Frostkälte man nahezu soviel crystallisirtes schwefelsaures 
Natron erhält, als die schwefelsaure Bittererde, die aus der koh- 
lensauren Bittererde entsteht (4,163 Gr.) durch ihre Zersetzung 
mit Chlornatrium liefern muss; der Versuch gab 10,167 Gr. = 
4,380 wasserfreies, schwefelsaures Natron; erzeugt aus 3,728 Gr. 
schwefelsaurer Bittererde und 3,605 Chlornatrium. Endlich wird 
gezeigt, dass man durch die Analyse nach der gewöhnlichen Me- 
thode, indem die einzelnen Zersetzungen nicht vollständig vor 
sich gehen oder eine theilweise Rückbildung der vorigen Verbin- 
dungen statt findet, alle die Verbindungen und diejenigen Mengen 
derselben. erhalten werden müssen, die man durch ’eine solche 
Analyse wirklich erhält und bisher erhalten hat; zumal wenn man 
eine kleine Menge überschüssiges Alkali mit in Rechnung nimmt, 
deren Radical durch das Chlor nicht gesättigt wird, und welches 
Alkali entweder als schwefelsaures Salz im Kochsalz vorhanden 
sein kann, oder vielleicht mit dem Kalk verbunden ist und mit 
Hülfe der Kohlensäure durch Zersetzung von schwefelsaurem Kalk, 
schwefelsaures Alkali und kohlensauren Kalk. bildet. Was die 
Bildung dieser kohlensauren Thermen als solcher 
betrifft, so wird nachgewiesen, dass, im Allgemeinen, je höher 
die Temperatur, desto grösser der Gehalt an koh- 
lensaurem Gas bei den‘ verschiedenen Quellen und Brunnen, 
und dass also wahrscheinlich die Mittheilung der Kohlensäure, 
wie die der Temperatur (wohl zu unterscheiden von der Aufnahme 
der Salze, die dem Ort und der Zeit nach davon verschieden 
sein mag und wenigstens zum Theil gewiss ist) nach Maasgabe 
dieser Temperatur in einer sehr grossen Tiefe, wenigstens 770 
bis 885‘, d. i. immerhin 5 — 600‘ unter dem tiefsten Bohrloch
	        
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