Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 1-2, 1845-1846)

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als das einer Antilope pygmaca sei. Es gehöre folglich keinem 
der bisher in dem Süsswasserkalke von Steinheim aufgefundenen 
Wiederkäuer zu, deren Zahl demnach mit dem von Graf o. Man- 
delslohe aufgefundenen Unterkiefer von Palaeomeryx sechs be- 
tragen, welche ohne Zweifel den 3 Gattungen Cervus, Antilope 
und Palaeomeryx angehören ,. es sei jedoch zu bemerken, dass 
die vorhandenen Hülfsmittel nicht zureichen, um die vorhandenen 
Knochenüberreste der einen oder andern der beiden letzgenannten 
Gattungen zuzuweisen. 
Ferner zeigte Graf Mandelslohe einen vortrefflich erhal- 
tenen Gaumen von Gyrodus umbilicus Ag. aus dem Jurakalk von 
Wippingen vor. (S. die Abbildung Taf. I. Fig. 2.) 
XMEX. Apolheker Dr. G. Leube von Ulm sprach über 
die Bedeutung, welche die Chemie für die Geognosie gewinnen 
müsste, wenn sie durchgreifend auf die Behandlung der letztern 
angewandt würde und bemerkt, dass "Prof. Chr. Gmelin in 
Tübingen schon i. J. 1826 durch seine chemischen Untersuchun- 
gen über die verschiedenen Kalkformationen Schwabens interessante 
Resultate geliefert habe. Er spricht alsdann gegen die Versamm- 
lung die Hoffnung aus, der Verein möchte den Gegenstand für 
wichtig genug halten und „die vaterländischen Chemiker 
aufmuntern, durch möglichst viele plangemässe che- 
Mmische Untersuchungen der verschiedenen Forma- 
lionsglieder unserer Gebirge Materialien zuliefern, 
Welche vereint eine entschiedene Förderung der 
Geognosie in Aussicht stellen.“ 
Dr. Leube führt ferner an, dass es ausgemacht scheine, 
dass ’aus einer chemischen Behandlung gründlichere Bildungsthe- 
orieen und festere Principe für die Trennung und Eintheilung 
der verschiedenen Bildungsglieder hervorgehen und grosse prak- 
lische Vortheile gewonnen werden müssen; so seien zum Bei- 
Spiel der Gryphitenkalk durch sehr geringen, der Muschelkalk 
durch sehr grossen Gehalt’ an Bittererde, der Liaskalk durch 
Reichthum an Thon und durch fast steten Gehalt an Ritumen 
ausgezeichnet und daher schon in diesem Mischungsunterschiede 
Zu unterscheiden. Auch praktisch biete die Sache ‚wichtige Seiten, 
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