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bens Anklang finden und z. B. namentlich auch eine sehr erwünschte Mit-
Wirkung zu Verbreitung rationellen landwirthschaftlichen Stre-
bens von ihnen ausgeht, Dass aber die Erscheinungen auf dem Felde der
Landwirthschaft und das Ergebniss der Jahreserzeugnisse zunächst und
hauptsächlich eine Function des Witterungsganges seyen , bedarf keines Be-
weises und ebenso sicher ist es, dass, wenn dem Landwirth eine Prognose
des Witterungsganges wünschenswerth ist, diese sich nur nach den Regeln
der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf die grösstmögliche. Zahl von Erfahrun-
gen darüber gründen kann, wie die Veränderungen in der Atmosphäre,
deren Beobachtung nun eben der Gegenstand der observirenden Meterologie
ist, am häufigsten auf einander folgen, Es sind daher in den neueren Zeiten
von mehreren Landwirthschaftsgesellschaften in Deutsch-
land Veranstaltungen für meteorologische Observationen und deren Bekannt-
Machung in ihren landwirthschaftlichen Journalen ausgegangen, wie nament-
lich von den landwirthschaftlichen Gesellschaften zu Wien, Prag u, a. 0,
II. Der Plan, welcher unsern meteorologischen Bestrebungen zu Grunde
liegt, ist, mit Auseinanderhaltung der verschiedenen Beobachtungsmomente,
kurz folgender,
Auf eine kurze allgemeine Schilderung des Charakters des Jahrgangs
und der einzelnen Monate folgt eine Zusammenstellung der Lufttempera-
turbeobachtungen nach den täglichen, monatlichen und jährlichen Extremen,
den monatlichen und Jahresmitteln sowohl von den drei täglichen Beobach-
tungszeiten 7h 2h 9h, als auch den thermographischen Ergebnissen, ferner
die Mittel für die Tages- und die Jahreszeiten, Unter Zugrundlegung der
Seit dem Beginn der „schwäbischen Chronik“ in diesem’ Blatt erschienenen,
den unsrigen vorangegangenen Beobachtungen bis zum Jahr 1824 sind diese
Momente nun auch von den lezten 50 Jahren ausgemittelt. Sodann folgen die
täglichen, monatlichen und Jahresdifferenzen, die Zahl der Sommer-, Eis-
und Wintertage , die Frost- und Schneegrenzen, Auch Vergleichungen der
Temperaturresultate in den Vegetationsmonaten mit den specifischen Gewichten
der Weinmoste und eine Location der Jahrgänge hienach, welche genau mit der
Location der Weinerndien nach Güte und Menge übereinstimmt, wurden bis
jetzt von Zeit zu Zeit vorgenommen, *) so dass hieraus schon in nächster
Reihe ein unmittelbares practisches Moment, jedem Herbsterträgniss im Vor-
Ms die Prognose zu stellen, deutlich hervorgeht. Ein weiteres practisches
Moment in climatologischer Beziehung wird aus dem Jahresmittel erhellen»
Welches für alle bisherigen, die verschiedenen Gegenden des Landes vertre-
tenden Beobachtungsorte, 42 an der Zahl, berechnet wurde ,. unter Angabe
ihrer Meereshöhe.
_ Auch die Brunnentemperatur wurde bisher als ein Mittel, die auf
die Vegetation ebenso, wie die Lufttemperatur , influirende Bodenwärme
Cd Correspondenzblatt des landwirthschaftlichen Vereins 1833 Bd. IL ‚5. 194.,
- AI, S. 247, 1835 Bd. II, S. 222, 1836 Bd. II. S. 237.
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