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massen, welche eine nicht unbeträchtlich verschiedene, bis jetzt
aus unserm Lande grösstentheils unbekannte Fauna bieten. Dort
die dickschaligen Austern (Ostraea crassissima, Giengensis), Zr0sse
Pektiniten, grosse Cardien, dazu viele Landthiere; — hier die
kleine Corbula gibba, kleine Cardien den brackischen ähnlich,
ein kleiner Pekten, kleine dünnschalige Austern, Terebrateln,
grosse Balanen, Echinodermen, Korallen und Bryozoen — lauter
Dinge, die im Muschelsandstein fast oder ganz fehlen. In Hausen
am Andelsbach fand ich diese Dinge zuerst in einem Sand,
welcher das Liegende der Cerithienschichten bildet. Durch den
Herrn Lehrer Peter in Mengen äber lernte ich bald darauf
die Sandgruben am Burren, Gemeinde Ursendorf, eine Stunde
südlich von Mengen kennen, welche ich gemeinschaftlich mit
Peter seit 2 Jahren ausbeute. Die Echinodermen sind freilich
auch hier seltene Dinge und wir kennen bis jetzt nur 6 Arten,
darunter einen stattlichen Spatangus, dem Sp. Desmarestü nahe-
stehend; eine kleine Föstulana ist relativ am häufigsten. Von
Korallen ist bis jetzt nur eine Art der Gattung Balanophyllia
bekannt. Dagegen habe ich die Zahl der Bryozoen-Arten, um
die es mir vor Allem zu thun war, auf etwa 60 gebracht. Einige
derselben kommen massenhaft vor. Die erbsen- bis faustgrossen
Knollen einer Cellepora bilden ganze Bänke. Noch grössere
Knollen bildet eine feinporige Ceriopora; auch Heteropora er-
reicht eine beträchtliche Grösse. Kine etwas seltenere Cellepora
in Form kleiner Schüsselchen macht jedem Finder Freude. Wer
aber tiefer eindringen will, der findet hier zahlreiche Arten der
überrindenden, dem unbewaffneten Auge entgehenden Membrani-
yora und Lepralia. Von den Eschariden finden sich viele kleine
Aestchen, mitunter auch handgrosse Ausbreitungen. Prachtvolle,
wenn auch winzige Korallenstöckchen bilden die verästelten dünnen
Zweige von Idmonea, Hornera, Entalophora. Schön erhalten
sind die feinen Glieder der Salicornaria, deren ich mit Peter
beispielshalber über 700 gesammelt habe. In Drusenräumen
haben sich unter günstigen Umständen selbst Vertreter der Familie
der zarten Flustridae erhalten.
Der beste Fundort dieser Bryozoen ist Ursendorf; von der
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