Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 32, 1876)

— 1 — 
durchbrochen , ähnlich denen, welche in lebenden Arten sich 
zeigen — durch Ausläufer (Stolons), welche die Sarcode-Masse 
unter sich verbinden. Jede Muschellage besteht aus zwei fein- 
geästelten oder Nummullin-Lamellen, welche die Gränze der 
Wände nach unten und oben bilden und zugleich (so zu sagen) 
als Deckgetäfel der ersten und als der Boden der nächsten Kammer 
dienen, und aus einer Zwischenlage (intervening deposit) einer 
homogenen Muschelsubstanz, welche das Zwischengeripp bildet. 
Die Dicke dieser Zwischenlager ist in demselben Stücke sehr 
verschieden: sie ist in der Regel am grössten an seiner Basis 
und wird gleichmässig kleiner gegen oben. Das Zwischengerippe 
wird häufig durchbrochen von grossen Gängen (Passages), welche 
eine Verbindung zwischen den darüber folgenden Kammern her- 
zustellen scheinen; sie ist durchzogen von astförmigen Bündeln 
(Systems) von Canälen, welche oft so weit und fein die Substanz 
durchdringen, dass kaum ein Theil derselben ohne sie ist.“ 
$. 398. „In dem fossilen Zustand, in dem das Hozoon 
gewöhnlich gefunden wird, sind nicht allein die Höhlen der 
Kammern, sondern auch die Canalsysteme bis in ihre feinsten 
Verästelungen mit der kieseligen Masse angefüllt, welche die 
Stelle der ursprünglichen Sarcode-Masse einnalm, gerade wie 
in unten angeführten Fällen ($. 390 Note). Behandelt man ein 
Stück dieses Fossils mit verdünnter Säure, durch welche der 
Kalk entfernt wird, so erhalten wir ein Bild seiner Kammern 
und des Canalsystems (Tafel XVII.), welches, wenn gleich im 
Ganzen ungleichmässig in seiner Zusammenordnung (arrangement), 
doch im wesentlichen den Charakter der inneren Bilder zeigt, 
wie sie in Fig. 258. 259 dargestellt sind. Diese Bilder geben 
uns desshalb ein Serpentin-Modell von der weichen Sarcodemasse, 
welche ursprünglich die Kammern einnahm und sich in die Ast- 
Canäle der Kalkschale erstreckte, wie bei Polystomella (S. 390). 
So giebt es eine mehr befriedigende Aufklärung über die Be- 
ziehungen dieser Theile, als wir von dem Studium des lebenden 
Organismus hätten erhalten können. Wir sehen, dass jede Ser- 
pentinschichte, welche den unteren. Theil eines solchen Stücks 
bildete, aus einer Anzahl zusammenhängender Segmente besteht, 
136
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.