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dieser Bewegung nach meiner neuen "Theorie in die dynamische
Kraft des effectiven Auftriebs verlegen zu dürfen.
Schliesslich kann noch die Frage aufgeworfen werden, ob
mit der Entstehung neuer Gebirgsketten auch nothwendig gewal-
tige Zerstörungen grosser Landstriche und stürmische Bewegungen
des Meeres, wie dies von ältern Geologen vielfach ausgesprochen
worden, in Verbindung stehen?
In der langsamen aber andauernden Hebung Schwedens
über das Meer haben wir vor unsern Augen ein Beispiel, welches
zeigt, dass mit Hebungen von Erdkrustentheilen nicht noth-
wendig gewaltsame Zerstörungen verbunden sein müssen. Mit
solchen allmäligen Hebungen steht die neue Theorie keineswegs
im Widerspruch.
Eine andere Frage ist, ob in gegenwärtigen Zeiten durch
Hebungen einzelner Erdkrustentheile solch grossartige Störungen
in der Lagerung der Gesteine hervorgerufen werden können, wie
diess bei den grossen Gebirgsketten unserer Erde der Fall ist,
oder mit andern Worten ob unsere Erde heute noch die Kraft
besitze, neue Gebirgszüge emporzurichten? Die Beantwortung
dieser Frage hängt wesentlich mit der Frage zusammen, ob die
Abkühlung der Erde heute noch fortdauert und welche Dimen-
sionen die Erstarrung des flüssigen Theils im Erdinnern ange-
nommen hat.
Unsere heutigen Kenntnisse über die Temperaturverhältnisse
an der Oberfläche und im Innern unseres Planeten sind aber
viel zu mangelhaft um jetzt schon eine befriedigende Lösung
der zuletzt aufgeworfenen Frage erwarten zu können.
Anmerkung. Die Grösse des effectiven Auftriebs, den ein in
eine schwere Flüssigkeit eingetauchter Körper erleidet, lässt sich auf
folgende Weise bestimmen.
Bezeichnet:
d die Dichte des festen Körpers, d.h. die Masse in Kilogrammen
ausgedrückt in der Cubiceinheit,
D die Dichte der schweren Flüssigkeit,
V das Volumen des eingetauchten Körpers, ausgedrückt in der-
selben Cubiceinheit, so ist in einer horizontalen schweren Flüs-