Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 32, 1876)

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Genus Lypusa überein, und wurde desshalb als Iypusa fulvi- 
pennella 0. Hofm, vorläufig beschrieben. 
Geben wir uns der angenehmen Hoffnung hin, es möchte dem 
Hrn. Simon, der mit grosser Sachkenntniss sammelt und zu den 
eifrigsten und uneigennützigsten Beförderern der vaterländischen 
Sammlung gehört, gelingen, noch weitere Exemplare aufzufinden, 
dann erst kann das Genus sicher bestimmt werden. 
Die zwei anderen Arten sind von mir gesammelt; die eine 
als Coleophora infibulatella 0. Hofm. wurde von mir am 15. Juni 
aus einem Sack erzogen, der an einem Baumstamm am Kapelles- 
berg angesponnen war, der andere als Bucculatrix albipedella 
0. Hofm. wurde am 30. Juli 1871 in Ofterdingen bei Tübingen 
gefangen. 
Die Macrolepidopteren-Sammlung erhielt eine sehr interes- 
sante Art durch Herrn Kaufmann Stark Deiopeia pulchella L., 
eines sonst südlichen Thieres, das nur äusserst selten bis zu uns 
kommt. Sie wurde im vergangenen Jahre auf der Feuerbacher 
Haide gefangen, und nach Dr. Steudel auch schon von v. Roser 
einmal bei Niedernau aufgefunden. 
Die geographische Verbreitung ist eine aussergewöhnlich 
grosse, wesshalb es nicht uninteressant ist, diese etwas zu Ver- 
folgen. 
Seine eigentliche Heimath ist wahrscheinlich Kleinasien, sie 
wird in allen Mittelmeerländern gefunden, wurde in Syrien, Ar- 
menien, Anatolien, der Türkei beobachtet, kommt in Wien, Ungarn, 
Volhinien, Kasan, Transcaucasien vor. In Aegypten (Dr. Klunzinger), 
ferner nach den British Catalog p. 566 in Congo, Ashanti, Port 
Natal, S.- und W.-Africa, dann W.-Indien, Ceylon, Philippinische 
Inseln bis nach N.-Holland. Auch wurde sie auf der See bei 6° 
N. Breite und 22%/, W. Länge gesehen. *) 
Nördlich wurde sie einzeln in der Schweiz, Constanz, Augs- 
burg, Frankfurt, Karlsruhe, Heidelberg beobachtet und sogar in 
England aufgefunden. Nach der Fauna von Baden, von Reutti 
p- 73 soll sie in Freiburg am Schlossberg, besonders aber an der 
Dreisam noch vor 30 Jahren in Menge vorgekommen sein. 
Die von Professor Jaeger und mir beobachteten 2 Einbruchs- 
stellen**) Wien und Freiburg lassen sich auch hier wieder ver- 
folgen. 
*) Wahrscheinlich von Madeira. 
**) Vergl. Isoporien, Württ. Jahreshefte 1873. 5. 286. 
Ausgegeben 15. Juni 1876. 
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