Als Messer von ausserordentlicher Schärfe fanden endlich
auch die Hauer des Unterkiefers vom Wildschwein Verwendung.
Von Artefacten aus Holz wären zu nennen: ein angekohl-
ter Kochlöffel, Hefte als Fassung für kleinere Steinbeile,
wie solche auch in Robenhausen vorkommen; sehr hübsch ge-
arbeitete Stielfragmente, vermuthlich für Beile oder land-
wirthschaftliche Instrumente, diese sämmtlich aus Eschenholz, ein
ambosartiger Körper (Schuhleiste? —), Bruchstücke von
Holzschüsseln aus Ulmenholz, eichene Dielenstücke mit
oblongen Löchern zu unbekanntem Zweck, letztere selten; und
endlich eine Pritsche zum Festschlagen des Estrichs, mit unter
spitzem Winkel angewachsenem Aste, der als Handhabe diente,
genau von derselben Construction, wie sie heute noch zu gleichem
Zwecke dient.
Nachdem ich nunmehr so ziemlich Alles aufgeführt zu haben
glaube, was ich gesehen habe, erübrigt noch einige Zuthaten
aufzuzählen, die kein geringeres Interesse beanspruchen, als die
seither besprochenen Fundgegenstände.
Da sind ausser einigen Artefacten, die kaum anders, als
Schmuckgegenstände gedeutet werden können, in erster
Linie wenige Fragmente eines ca. 1 Zm. dicken Seils zu nennen,
das keinenfalls aus Flachs, möglicher Weise aus dem Bast der
Linde bestehend (Prof. Dr. Hegelmaier), deutlich aus 2 Strän-
gen zusammengedreht wurde.
In einem zerbrochenen Krügchen fand sich ein grau-schwar-
zer, fein gepulverter, zusammengebackener Körper, der äusser-
lich dem Graphit vollständig ähnelt, wie ihn unsere Häfner
zum Schwärzen der Oefen anzuwenden pflegen.
Ich bin überzeugt, dass dieser Stoff, vermuthlich mit Fett
und Kohlenstaub verrieben, ausschliesslich zum Schwärzen der
bessern Thongeschirre diente, wenigstens ist es mir gelungen,
auf diese Weise den Farbenton solcher Gefässe auf ungefärbten
Scherben täuschend nachzuahmen. Eine genaue und vollständige
chemische Analyse über diesen Körper steht noch aus. Herr
Prof. Nies’ in Hohenheim hatte jedoch die Güte, denselben nach
seiner Hauptzusammeusetzung theils auf microscopischem, theils
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