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Formen !?, Wissenschaftlich durchgeführt ‚und auf sämmtliche
Schichten des Weissen angewendet fand ich die Sache übrigens
bis jetzt erstmals bei C. Regelmann (trigonometrische Höhen-
bestimmungen für die Atlasblätter Balingen, Ebingen und Horb
pP. XCL ff), der übrigens nur publizirte, was unter seinen ge0-
logischen Freunden auf Exkursionen mündlich längst constatirt
worden war. In ähnlicher Weise nun, wie wir’s dort von der
Balinger Umgebung lesen, gedenke ich im Folgenden den Weissen
für ganz Schwaben zu behandeln und mit je 2 Faciesunter-
schieden dabei auszukommen; ich hoffe dadurch manchen meiner
Leser und nicht den Anfängern allein doch vielleicht die Sache
etwas klarer zu machen. Wie aber soll ich nun diese beiden
Formen unterscheidend benennen? Quenstedt in seinen neuesten
Werken gebraucht den Ausdruck „colonisirt“ und „nicht colo-
nisirt“, was auf den Weissen angewendet auch mit dem Wort
„geschichtet“ oder „massig“ bezeichnet werden könnte, beides
gar keine üblen Namen, jedenfalls zutreffender, als wenn man
von „Thon- und Schwamm“-, „Thon- und Kalk-“ oder Cephalox
poden- und Scyphien-Facies redet. Denn thonig werden hie und
da auch die Schwammkalke, oder aber fehlt der Thon überhaupt,
wie im W.e. Ebenso kommen Cephalopoden ja wohl auch, mit-
unter recht häufig, unter den Schwämmen vor; so geht z. B.
Amm. alternans gleichmässig durch die Impressathone wie die
Lochenschichten durch, Amm. canaliculatus findet sich im colo-
nisirten wie im uncolonisirten @ und ß und dergl. Ich war in-
dess nicht lange im Zweifel, was ich thun sollte: ich gab dem
einfachsten den Vorzug und beschloss, den ganzen Weissen von
u—5E kurzweg in je 2 Facies zu trennen, deren erste (normale,
geschichtete, thonige, ich «x, 3 etc., deren zweite (massige, ver-
schwammte, colonisirte) ich a‘, ß‘ etc. zu nennen gedenke; wess-
halb ich den Namen „colonisirt“ aufgebe, wird sich unten bei
1? Spongiten- (Scyphien-), Korallen-, Pholadomyen- und Cephalo-
poden-Facies, von denen aber die dritte, die Myen-Facies, die in den
«Geissbergschichten» Mösch’s im Aargauer Jura so schöne Aufschlüsse
bietet, in Schwaben nirgends vorkommt.