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der Beschreibung von W. £ zeigen; wesshalb den von „Schwamm
x, 3“ u. s. w., ebenfalls dort, wo nachgewiesen werden wird, dass,
was im untern Weissen die Schwämme, im obern die Korallen
sind (in Schwaben wenigstens). Unter «x, ß, y etc. verstehe ich
also künftig immer diejenige Facies, in welcher keine Schwamm-
oder Korallenstotzen sich vorfinden, unter a‘, 3, y‘ etc. umge-
kehrt diejenige, in welcher diese Gebilde das Uebergewicht be-
kommen. Nach diesen Prämissen kann ich nun wohlgemuth an
meine Hauptaufgabe gehen, sie mussten aber vorangehen, wenn
anders meine Arbeit überhaupt sollte verständlich und frucht-
bringend werden. Beginne ich denn mit
I. Den Grenzschichten des Weissen nach unten.
Dieselben sind so gar einfach nicht anzugeben, als es aus-
sieht, denn mit dem Satz, der Ornatenthon und zwar dessen
oberste Lage, die Lambertischicht, sei stets das Liegende des
Weissen in Schwaben, ist eben in praxi noch nicht viel ausge-
richtet; wenigstens wenn man von mir verlangt, die Grenze ge-
nauer anzugeben, so dass man die Hand darauf decken kann,
so gestehe ich, diess eigentlich nirgends im Stande zu Sein.
Quenstedt behauptet allerdings, verschiedene Punkte zu kennen,
an denen man diese Grenze „bis auf wenige Zoll“ feststellen
könne (Jura p. 570, Epochen 569): mir ist in der That kein
solcher Aufschluss bekannt. Werden doch ohnediess durch die
dem Ornatenthon anhaftende Neigung zu Verrutschungen die
betreffenden Stellen meist etwas unsicher gemacht, so dass Lo-
calitäten, wo alles normal auf einander liegt, wie hei Lautlingen,
an der Bittenhalde von Thieringen, im Wannenthal, am Stuifen etc.,
immer zu den Seltenheiten gehören. Aber man besuche nur
diese Normalstellen, so wird man auch an diesen noch über meh-
rere Meter Boden streiten können!®, ob man sie schon hinauf
oder noch hinunter rechnen soll. Wohl wird der Thon nach
13 cf, auch Fraas, geognostische Horizonte im Weissen Jura,
Jahreshefte 1858, p. 99 ff.