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zähnen sichtbar. Im Ganzen liegen 6 Kieferstücke alter Hyänen,
20 Schneidezähne, 90 Eckzähne, 126 Backenzähne, zusammen
276 bestimmbare Zahn- und Knochenreste vor uns.
6. Der Höhlenbär, Ursus spelaeus, ist in 23 Schneide-
und Eckzähnen, 19 Backenzähnen und 17 Stück Extremitäten-
knochen repräsentirt. Im Ganzen 49 Reste, über welche übrigens
nichts Weiteres zu sagen ist.
7. Vom Wolf liegen 5 Stücke vor, ein Kieferstück, ein-
zelne Zähne und ein Radius-Ende. Fuchs und Dachs in ver-
einzelten Resten kommen wohl kaum in Betracht.
8. Weitaus das grösste Contingent zu den Knochenmassen
der Ofnet lieferte numerisch das Pferd, denn nicht weniger als
1530 bestimmbare Zähne liegen vor uns. 560 Backenzähne des
Öberkiefers, 450 des Unterkiefers, 250 Schneidezähne, 40 Milch-
backenzähne und 230 zerbrochene Stücke. Obgleich der grösste
Theil der Knochen zusammengeknackt ist und die Splitter nach
Hunderten zählen, so war doch eine Anzahl Tarsal- und Carpal-
knochen, so wie Metatarsus und Metacarpus mit den Phalangen
vorhanden, aus deren Vergleichung mit andern Pferderesten her-
vorgeht, dass das Höhlenpferd durchweg kleiner war, als die
heutige Landrasse.
9. Den Esel erkennen wir an etwa 10 Zähnen. Wie weit
einzelne Knochen dem kleinen Pferd oder dem Esel angehören,
darüber wage ich mich kaum bestimmt zu äussern. Die Zähne
aber stimmen so genau mit denen des nordafrikanischen Esels,
abweichend selbst von den kleinsten Pferdezähnen, dass ich in
Uebereinstimmung mit P. Gervais (Palcont. franc. p. 79) und den
französischen Höhlenfunden im Departement Lot keinen Anstand
nehme, den Höhlenesel auch in Schwaben zu constatiren.
10. Der Ochse ist zunächst als Urochse, Bos nrimigenius,
vorhanden: 3 Zähne und 5 Knochenreste, darunter ein Talus,
lassen über die Art keinen Zweifel.
11. Der andere Ochse ist Bos priscus oder vielmehr Bison
europaeus. 10 wohlerhaltene bestens bestimmbare Backenzähne
des Ober- und Unterkiefers, ebenso viele Knochenbruchstücke,
zusammen 40 an der Zahl, sind die” Beweise.
Württemb. naturw, Jahreshefte. 1877.